Ein Schutzschild für die Cyber-Sicherheit

In unserer digitalen Welt sind Daten das neue Gold. Und wer käme auf die Idee, sie in einem Panzerwagen zu schützen? Denn wenn Hacker ganze Atomkraftwerke lahmlegen, braucht es mehr als den Werkschutz vor den Toren. Dann brauchen Unternehmen Leute, die die digitale Sicherheit garantieren. Die Schutzschilder bauen, an denen die Waffen der Kriminellen abprallen. Leute, die die Cyber-Sicherheit bereits bei der Produktentstehung mitdenken. Eben Leute wie Romeo.

Als Cyber–Security–Spezialist für Cloud- und IoT-Security (Internet of Things) weiß Romeo, wie er solche Schutzschilder kreiert. „Wichtig ist dabei aber nicht nur zu wissen, was helfen könnte“, sagt er. „Den richtigen Hebel fürs Unternehmen zu finden und diese Schutzschilder dann auch implementieren zu können, ist eine genauso große Herausforderung.“

Bei ZEISS darf ich neue Features ausprobieren, das ist nicht selbstverständlich. Ich bin sehr autark in dem, was ich tue.

Prävention schafft Sicherheit

Dabei geht Romeo für ZEISS auch über die Branchenstandards hinaus, um das Unternehmen digital abzusichern. „Ich will der Firma einen Wettbewerbsvorteil mit meiner Arbeit ermöglichen“, sagt er. Zunächst muss er sich aber einen Überblick verschaffen. Im Idealfall entdeckt er Sicherheitslücken schon vor deren Entstehung. Denn: „Ich bin nicht dafür da, Brände zu löschen“, sagt er. „Ich sorge dafür, dass Feuer gar nicht erst entstehen.“ Wie beispielsweise bei einem Projekt in der Medizintechnik.

Dort müssen seit 2019 alle digitalen Systeme Sicherheitsdokumente vorlegen. Sozusagen einen Nachweis erbringen, wie der Schutz des Systems oder der Plattform garantiert wird. Im schlimmsten Fall lägen sonst Patientendaten offen. In Zeiten von „Datengold“ mag man sich gar nicht ausmalen, was Kriminelle mit solchen Informationen anstellen könnten.

Romeo nahm dies zum Anlass, Sicherheitsdokumente für alle anderen digitalen Systeme und Plattformen im Unternehmen zu initiieren. Was zum Beispiel im Bereich der Messtechnik noch keine rechtliche Anforderung ist, setzt ZEISS somit schon jetzt in allen seinen digitalen Systemen um. Für die Sicherheit der Produkte. Und für die Sicherheit der Kundendaten. Aus Romeos Idee wurde ein Schutzschild – und ZEISS Produkte ein Stück weit sicherer.

Wissenschaftlicher Ansatz für mehr Sicherheit

Um solche Ideen zu entwickeln, ist ihm ein Umfeld wichtig, das diese ernst nimmt und auch mitträgt. „Bei ZEISS darf ich neue Features ausprobieren, das ist nicht selbstverständlich. Ich bin sehr autark in dem, was ich tue“, sagt Romeo. Sein wissenschaftlicher Hintergrund als promovierter Ingenieur dient ihm als verlässlicher Sensor. Erzielt die Maßnahme den gewünschten Effekt? Macht sie das Unternehmen sicherer? „Für mich muss eine Idee zuallererst ein solides wissenschaftliches Fundament haben. Vorher gehe ich nicht in die Umsetzung.“

So konstruiert er seine Modelle und passt sie an die industriellen Anforderungen an. Seine Kollegen muss er dann meist gar nicht mehr groß überzeugen. Die wissenschaftliche Vorarbeit ist sein größter Fürsprecher.

Der Schlüssel zum sicheren System

Bastelt Romeo gerade an keinem Schutzschild für die Cyber-Sicherheit, publiziert er über Cloud- und IoT-Sicherheit in Fachmagazinen. Auch auf Tagungen ist er ein gern gesehener Gast. „So kann ich meine Leidenschaft für die Wissenschaft immer noch ausleben“, sagt er. „Ich liebe sowohl das Forschen nach neuen Lösungen, als auch die Umsetzung im industriellen Umfeld. Das Verweben dieser beiden Aspekte ist der Schlüssel zu sicheren Systemen.“

Sein Weg zum anerkannten Fachexperten und Cyber-Security-Spezialisten begann übrigens in Afrika. Genauer gesagt in Kamerun, wo ein Teil seiner Familie noch heute lebt. Dort hält er auch 15 % an einer Firma, die Kommunikationssysteme herstellt und die er – na klar – in Sicherheitsfragen berät. „Die Anforderungen in Afrika und Europa sind die gleichen, wenn es um Cyber-Sicherheit geht“, sagt er. Es braucht eben überall Leute, die sichere Schutzschilder bauen. Eben Leute wie Romeo.

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