Für Dr. Ulrich Simon, Leiter Research & Technology der ZEISS Gruppe, nimmt die Bedeutung der Quantentechnologien immer weiter zu. Auf dem diesjährigen ZEISS Symposium „Optics in the Quantum World" betonte er, dass „bislang die Möglichkeiten der Quantentechnologie eher unterschätzt wurden“. In einigen Gebieten werden in fünf bis zehn Jahren erste, konkrete Produkte erwartet. „Die Innovationszyklen werden immer kürzer. Und für Unternehmen wie ZEISS ist es wichtig, sich früh genug zu engagieren. Das wird für uns schneller relevant als noch vor wenigen Jahren gedacht. Vor allem die Quantensensorik wird für unsere Felder Medizintechnik, Messtechnik und Mikroskopie wichtig werden.“ Die Quantensensorik beschäftigt sich mit der Entwicklung von Sensoren, die um ein Vielfaches präziser sind als bisherige Sensoren.
Europa wird bei der Entwicklung der Quantentechnologien eine wichtige Rolle spielen. Knapp die Hälfte der 300 Teilnehmer aus Wissenschaft und Unternehmen erwartet laut einer Umfrage auf dem ZEISS Symposium, dass 2030 Europa die weltweit führende Region für Quantentechnologie sein wird. Für den Asien-Pazifik-Raum entschieden sich knapp 39 Prozent, für Amerika 14 Prozent.
Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der ZEISS Gruppe, erklärt, warum das ZEISS Symposium den Fokus auf Quantentechnologie legt: „Digitalisierung hat die Welt verändert und sie ist ein Produkt der Quantentechnologie des 20. Jahrhunderts.“ Die erste Welle habe Innovationen hervorgebracht wie Halbleitertechnologie und Laser. „Viele glauben, dass die Quantentechnologie des 21. Jahrhunderts zu einer zweiten Welle führt, die die Welt verändern wird.“ Als wesentlichen Erfolgsfaktor dafür sieht er vor allem die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen. Genau dazu hat das ZEISS Symposium „Optics in the Quantum World“ beigetragen.
Zum zweiten Mal nach 2016 war ZEISS Gastgeber eines hochkarätigen Symposiums für den Austausch zwischen internationalen Forschern und Unternehmensvertretern. Zwei Tage lang waren die Experten in Oberkochen vor Ort.