Inmitten der Stadt entsteht in den nächsten Jahren ein hochmodernes Gebäude mit mehr als 100.000 m² Bruttogeschossfläche. Inzwischen sind fast alle alten Gebäude auf dem ehemaligen SCHOTT-Gelände zurückgebaut. In den kommenden Monaten heben Bagger rund 400.000 Kubikmeter Erdreich aus. Bauschutt und Bodenaushub werden dabei immer labortechnisch untersucht und fachgerecht entsorgt, wenn nötig. Der übrige Beton wird zerkleinert und recycelt – so kann möglichst viel unbelastetes Material wieder eingebaut werden. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern spart auch Kosten für den Abtransport. Recycling nimmt aber nur einen kleinen Teil beim klimafreundlichen Bauen ein.
„Nachhaltig ist eine Immobilie erst, wenn sie über ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet wird, also von der Errichtung bis zum Rückbau“, erklärt Marc Weimann, Gesamtprojektleiter des neuen Hightech-Standorts in Jena. „Dabei beziehen wir die Standortauswahl, die Flächenvorbereitung genauso mit ein, wie die Auswahl der Materialien, die in der Zukunft entsorgt werden müssen“. Bei der Planung unterstützt ein digitaler Zwilling des Gebäudes, der ein Abbild der Realität erzeugt und sich dynamisch weiterentwickelt. In Echtzeit können die Architekten und Planer Entscheidungen treffen, um alle Komponenten, von der Fassade bis zur technischen Ausstattung, sehr früh zu optimieren. Denn es gibt hohe Standards mit einem ausgeklügelten Punktesystem, die hier gefordert sind. „Unser Ziel ist das Zertifikat der deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen in Gold“, erklärt Weimann. Die DGNB-Zertifizierung bestätigt, dass Immobilien nach standardisierten und umfassenden Kriterien geplant, gebaut und später auch betrieben werden.