Jede Menge grüne Energie
Aktuell steckt die Entwurfsplanung in der heißen Phase: Die Anforderungen an das Energiekonzept am Hightech-Standort wachsen fast täglich. Besonders die Bereiche für Produktion, Forschung und Innovation sind energetisch anspruchsvoll, etwa Reinräume und Entwicklungsflächen. Um dem hohen Bedarf nachhaltig zu begegnen, wird Geothermie eine größere Rolle spielen als ursprünglich gedacht – und mit Erdsonden aus bis zu 150 Metern Tiefe riesige Mengen an Wärme- und Kälteenergie aus dem Boden holen. „Im Team wägen wir gemeinsam die Investitions- und Betriebskosten der einzelnen Energieträger ab, um das nachhaltige und wirtschaftliche Optimum für ZEISS herauszuholen“, sagt Käding. Das heißt auch, alle verfügbaren Ressourcen auszuschöpfen, etwa bei der Wärmerückgewinnung. „Wenn in der Fertigung Druckluft oder Kälte erzeugt werden, wird gleichzeitig Wärme frei – wie beim Kühlschrank zuhause“, erklärt Käding. So werden Abfallprodukte wiederverwertet, um die Gebäude am Hightech-Standort mit Energie zu versorgen. Auch die Kraft der Sonne hilft, um mit Solaranlagen auf dem Dach des Parkhauses grüne Energie für den Ausbau der E-Mobilität bereitzustellen – ein kleiner, aber nachhaltiger Beitrag im Gesamtkonzept.
Ehrgeiziges Projektziel
Um die Nachhaltigkeit des neuen Hightech-Standorts offiziell zu machen, setzt ZEISS auch auf das Urteil unabhängiger Gutachter, die die ökonomische und ökologische Wertschöpfung des neuen Gebäudes unter die Lupe nehmen – und für Energieverbrauch, Recycling oder die Verkehrsanbindung Punkte vergeben. „Das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen in Gold ist ein wichtiges Projektziel“, betont Käding. Auch die internen ZEISS Vorgaben in Bezug auf Nachhaltigkeit sind hoch: Neben den ökologischen Aspekten des Energiekonzepts spielen eine grüne Infrastruktur, der Standort im Herzen der Stadt Jena und die langfristige Nutzung der Gebäude eine wichtige Rolle. Bislang hat es das Projektteam geschafft, alle Herausforderungen in der Planung zu meistern, sagt Akhavan. „Innerhalb der ZEISS Gruppe ist der Hightech-Standort Jena sicherlich ein Vorzeigeprojekt für grüne Infrastruktur.“ So sollen die positiven Erfahrungen aus Jena künftig auch als Orientierung für andere Standorte dienen – und dafür sorgen, dass Neubauprojekte der ZEISS Gruppe höchsten Standards in Sachen Nachhaltigkeit folgen.