Im Zuge der Vorentwurfsplanung wurde der Rohbau für den ZEISS Hightech-Standort in Jena planerisch beendet und somit zentrale Komponenten des Gebäudes fixiert. „Die Rohbaufixierung ist ein bedeutender Schritt im Planungsprozess. Hier treffen wir erstmals finale Entscheidungen, die später gar nicht oder nur mit hohem Zeit- und Kostenaufwand geändert werden können,“ erklärt Weimann.
Im Zuge der Rohbaufixierung werden zentrale Gebäudeeigenschaften wie die Höhe der einzelnen Geschosse, Deckenkanten und -öffnungen sowie tragende Außenwände fixiert. Auch Aussparungen für Fenster und Türen müssen bereits festgelegt werden, genauso wie die Stellen, an denen sich später Waschbecken befinden. Schließlich müssen dafür bereits jetzt die Leistungen unter den Bodenplatten eingeplant werden. Auch die Gebäudetechnik mit den dafür erforderlichen Öffnungen hat großen Einfluss auf die Gebäuderohbauplanung. All diese Details haben eine Auswirkung auf die Statik des Gebäudes:
„Bevor wir mit den statischen Berechnungen starten, ist es wichtig, im vorherigen Planungsabschritten alle Dinge zu klären, die relevant für die Geometrien des Rohbaus und die vom Rohbau zu tragenden Lasten sind“, erklärt Diplomingenieur Helmut Ostertag. Er und sein Team sind zuständig für die Tragwerksplanung des ZEISS Hightech-Standortes in Jena. In ihre statischen Berechnungen fließen nicht nur Eigenschaften des Rohbaus wie Grundrissabmessungen oder Gebäudeöffnungen ein. Ausschlaggebend ist auch, welche Lasten das Bauwerk über die Zeit hinweg tragen muss – in Form von Maschinen, Produktionsstrecken und Einrichtungskomponenten, aber auch in Form von Wind und Schnee.
„Beim jetzigen Planungsstand können wir davon sprechen, dass der Rohbau fixiert ist: Maßgebliche Abmessungen des Rohbaus sowie die zu tragenden Lasten sind definiert und von den nachfolgenden Planungen nicht mehr betroffen“, so Weimann.