Ein kurzsichtiger Mann mit Brille blickt in die Ferne

Kurzsichtigkeit

Leben mit Myopie

Bei Kurzsichtigkeit erscheinen Gegenstände in der Ferne verschwommen, während Objekte in nächster Nähe scharf wahrgenommen werden können. Sie tritt auf, wenn einfallendes Licht nicht auf der Netzhaut gebündelt werden kann. Dies kann daran liegen, dass das Auge zu lang ist und die Lichtstrahlen entsprechend vor der Netzhaut zusammentreffen.

Junge spielt mit Ball

Gegenstände in der Nähe erscheinen scharf; Gegenstände in der Ferne unscharf.

Was ist Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, ist die weltweit häufigste Fehlsichtigkeit. In manchen Regionen ist über die Hälfte der Bevölkerung betroffen. Bei einer Kurzsichtigkeit ist der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft der Augenlinse zu lang. Lichtstrahlen werden so gebrochen, dass der Brennpunkt vor der Netzhaut liegt. Dadurch erscheinen weit entfernte Gegenstände verschwommen.

Kurzsichtigkeit wird in negativen Dioptrien angegeben. Je höher die Zahl, desto ausgeprägter der Sehfehler. In schweren Fällen können Gegenstände nur aus wenigen Zentimetern Entfernung scharf gesehen werden, in milderen Fällen aus einigen Metern.

Das Auge im Querschnitt

Gegenstände werden von der Hornhaut (1) und der Linse (2) so gebrochen, dass der Fokuspunkt (3) vor der Netzhaut (4) liegt.

Ursachen der Kurzsichtigkeit

Myopie kann nicht verhindert werden

Gewöhnlich entwickelt sich eine Kurzsichtigkeit bei Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. Wenn mindestens ein Elternteil kurzsichtig ist, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung für das Kind. Der Verlauf variiert von Person zu Person, in der Regel verschlechtert sich der Schweregrad des Sehfehlers allerdings bis ins hohe Teenageralter jährlich, manchmal auch schneller. Danach schreitet die Kurzsichtigkeit nur in seltenen Fällen weiter voran.

Da Kurzsichtigkeit erblich bedingt ist oder durch Wachstumsschübe verursacht wird, kann sie nicht verhindert werden. Deshalb konzentriert sich die Forschung derzeit darauf, das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen.

Symptome der Kurzsichtigkeit

Häufige Anzeichen sind:

  • Kopfschmerzen aufgrund der Überanstrengung der Augen, beispielsweise nach längerem Fernsehen oder nach einem Kinobesuch
  • Schwierigkeiten, Gegenstände in der Ferne fokussieren zu können, beispielsweise beim Autofahren – insbesondere bei Nacht
  • Häufiges Blinzeln und Überanstrengung der Augen beim Versuch, Gegenstände in der Ferne zu fokussieren

Schwere Kurzsichtigkeit kann auch zu Veränderungen im hinteren Teil des Auges, wie beispielsweise einer Netzhautablösung, führen. Deshalb ist es wichtig, den Sehfehler zu korrigieren. Augenärzte und Optiker können ihn bei einer einfachen Augenuntersuchung erkennen. Kurzsichtigkeit ist eine Fehlsichtigkeit, keine gesundheitsgefährdende Krankheit, solange sie keine schwerwiegenden Ursachen hat. Das Auge ist gesund, es benötigt nur Hilfe beim Sehen.

Korrektur der Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit kann auf verschiedene Weisen korrigiert werden. Bei Verdacht auf Fehlsichtigkeit sollten Sie einen Augenarzt oder einen Optiker aufsuchen, um mit ihm über geeignete Korrekturmöglichkeiten zu sprechen.

  • Brillen sind eine einfache Lösung, um die Sicht zu verbessern. Sie beheben die Fehlsichtigkeit, indem sie den Winkel der Lichtstrahlen verändern, die auf das Auge treffen. Je nach Vorliebe und Budget gibt es eine riesige Auswahl an Fassungen und Brillengläsern.
  • Kontaktlinsen funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie Brillen. Sie unterscheiden sich in Material (hart und weich) und Nutzungsdauer (Tages- oder Dauerlinsen). Im Gegensatz zur Brille befindet sich die Kontaktlinse in direktem Kontakt mit der Augenoberfläche. Aufgrund dessen ist das Tragen von Kontaktlinsen auch immer mit einem gewissen Risiko verbunden.
  • Eine Augenlaserbehandlung ist eine weitere Option zur Korrektur der Kurzsichtigkeit. SMILE, LASIK und PRK/LASEK sind Behandlungstechniken, mit denen eine große Bandbreite von Sehfehlern korrigiert werden kann. Diese Operationen haben eine hohe Erfolgsrate, sind aber wie alle operativen Eingriffe nicht frei von Risiken.
  • Mit dem Einsatz einer Intraokularlinse (IOL) kann eine Kurzsichtigkeit ebenfalls korrigiert werden. Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem eine künstliche Linse anstelle der natürlichen implantiert wird. Der Einsatz einer Intraokularlinse (IOL) ist ein gängiges Verfahren bei Patienten mit grauem Star, kann aber auch bei Patienten, die nicht vom grauem Star betroffen sind, durchgeführt werden. Ob dieses Verfahren und welche Art von IOL für Sie infrage kommen, kann Ihnen Ihr Arzt mitteilen. Diese Operationen sind wie alle chirurgischen Eingriffe nicht frei von Risiken.
  • Die Phake Intraokularlinse (PIOL) ist eine künstliche Linse, die zusätzlich zur bestehenden Augenlinse implantiert wird ohne diese zuvor zu entfernen. In der refraktiven Chirurgie wird sie genutzt, um die Brechkraft des Auges zu verändern. Wie alle Operationen ist auch diese nicht frei von Risiken.
A father reading a story to his little daughter

Sehhilfen

Leben mit Brillen und Kontaktlinsen

Über die Hälfte der Weltbevölkerung benötigt Brillen oder Kontaktlinsen, um gut sehen zu können. Viele kommen damit sehr gut zurecht, immerhin stehen heutzutage eine Vielzahl von Brillengläsern und Kontaktlinsen zur Verfügung.
Viele haben jedoch Probleme beim Tragen der Brille und fühlen sich durch ihre Abhängigkeit von einer Sehhilfe in ihrem täglichen Leben eingeschränkt.

Für solche, die auch ohne Brillen und Kontaktlinsen scharf sehen möchten, kann eine Augenlaserbehandlung eine Alternative darstellen. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt, um die beste Möglichkeit für Sie zu finden.