Nobelpreise - Für große Denker – Die Nobel-Tradition lebt

Die Nobel-Tradition lebt

Nobelpreisträger

Robert Koch, Nobelpreis für Medizin, 1905.

Koch gilt als Begründer der modernen Bakteriologie. Der Landarzt entdeckte in den 1880er Jahren die Bakterien, die Tuberkulose und Cholera verursachen. „Verdanke ich doch einen großen Teil meiner Erfolge Ihren ausgezeichneten Mikroskopen“, schrieb Koch in einem Brief an Carl Zeiss. Im Jahr 1904 schenkte man ihm das 10.000ste ZEISS-Objektiv für homogene Immersion.

Santiago Ramón y Cajal und Camillo Golgi, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 1906.

Santiago Ramón y Cajal war ein spanischer Neurowissenschaftler und Histologe. Ihm wurde 1906 gemeinsam mit dem italienischen Mediziner und Wissenschaftler Camillo Golgi der Nobelpreis in Physiologie oder Medizin für ihre Studien zum Aufbau des Nervensystems verliehen. Cajal nutzte für seine Arbeit die fortschrittlichsten Geräte seiner Zeit, unter anderem ein Carl Zeiss Mikroskop.

Allvar Gullstrand, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 1911.

Der schwedische Ophthalmologe Allvar Gullstrand gilt als einer der Begründer der modernen Augenheilkunde. Ihm wurde 1911 gemeinsam mit Moritz von Rohr der Nobelpreis in Physiologie oder Medizin für die Arbeit über den dioptrischen Apparat des Auges verliehen. Damit stellten sie die Korrektur von Refraktionsfehlern des Auges durch die Linse auf eine wissenschaftliche Basis.

Richard Zsigmondy, Nobelpreis für Chemie, 1925.

Der Göttinger Professor Zsigmondy betrieb Pionierforschung auf dem Gebiet der Kolloidchemie. Er erfand 1903 das Ultra-Mikroskop sowie 1918 bzw. 1922 zwei Arten von Membranfiltern. Die Spalt-Ultramikroskopie nach Siedentopf und Zsigmondy macht submikroskopische Teilchen sichtbar, deren lineare Ausdehnung unter der Auflösungsgrenze des Mikroskops liegt.

Frits Zernike, Nobelpreis für Physik, 1953.

Der niederländische Physiker entdeckte 1930 beim Experimentieren mit Reflexionsgittern, dass er die Phasenlage der einzelnen Lichtstrahlen beobachten konnte, und wollte diesen Effekt für die Mikroskopie nutzbar machen. Zusammen mit ZEISS entwickelte er das erste Phasenkontrastmikroskop, dessen Prototyp im Jahr 1936 entstand. Es ermöglichte die Untersuchung lebender Zellen, ohne sie dabei durch chemische Färbung zu schädigen.

Manfred Eigen, Nobelpreis für Chemie, 1967.

Der Molekularbiologe und Leiter des Max-Planck-Instituts in Göttingen entwickelte ein Verfahren zur Beobachtung extrem schneller chemischer und biochemischer Prozesse. Im Zusammenwirken mit seinem schwedischen Kollegen Rudolf Riegler und Carl Zeiss gelang Eigen 1993 die Herstellung des ersten kommerziellen Fluoreszenz-Korrelationsspektrometers ConfoCor.

Erwin Neher und Bert Sakmann, Nobelpreis für Medizin, 1991.

Gemeinsam mit Professor Sakmann entdeckte er die grundlegenden Mechanismen der Kommunikation zwischen Zellen. Ihre Studien umfassten unter anderem elektrophysiologische Untersuchungen von Ionenkanälen mit der Patch-Clamp Technik.

Christiane Nüsslein-Volhard, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 1995.

Die deutsche Biologin Nüsslein-Volhard untersucht die genetische Steuerung der embryonalen Entwicklung mit Mikroskopen von Carl Zeiss. Im Mittelpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit stand die Frage, wie sich die komplexen Organismen von Menschen und Tieren aus einer Eizelle entwickeln und welche grundlegenden Mechanismen dabei wirken.

Günter Blobel, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 1999.

Günter Blobel hat das Verständnis dafür verbessert, wie Proteine transportiert werden und zu ihrem Zielort gelangen. Seine Forschung hat zu einem besserenEinblick in verschiedene Erbkrankheiten beigetragen, die auf gestörten Proteintransport zurückzuführen sind. Günter Blobel arbeitet am Howard Hughes Medical Institute mit ZEISS Mikroskopen, z. B. Axiophot und Axiovert.

 

Ahmed H. Zewail, Nobelpreis für Chemie, 1999.

Der Gewinner des Carl Zeiss Research Award 1992 arbeitet im Bereich Femtosekunden-Spektroskopie. Er machte sehr schnell ablaufende chemische Reaktionen an einzelnen Molekülen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung direkt sichtbar. Seine Arbeit im Bereich der Femtochemie wurde 1999 mit dem Nobelpreis für Chemie honoriert.

Eric A. Cornell, Nobelpreis für Physik, 2001.

Dem amerikanischen Physiker Cornell gelang 1995 gemeinsam mit Carl E. Wieman die Synthese des ersten Bose–Einstein-Kondensats. Cornell, Wieman und Wolfgang Ketterle teilten sich daher den Nobelpreis für Physik im Jahr 2001. Ehe er den Nobelpreis erhielt, war Cornell bereits mit dem Carl Zeiss Research Award ausgezeichnet worden.

Sir Paul M. Nurse, Leland H. Hartwell und Timothy Hunt, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 2001.

Nurse, Hartwell und Hunt wurden gemeinsam für ihre bahnbrechenden, fundamentalen Entdeckungen von Komponenten und Prozessen ausgezeichnet, die entscheidend für die Steuerung des Zellzyklus, also des Wachstums und der Vermehrung von Zellen, verantwortlich sind.

Sydney Brenner, H. Robert Horvitz und John E. Suiston, Nobelpreis für Chemie, 2002.

Brenner, Horvitz und Sulston haben Gene im Nematoden Caenorhabditis elegans identifiziert, die für die Regelung der Organentwicklung und des programmierten Zelltodes (Apoptose) verantwortlich sind.

Craig Mello und Andrew Fire, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 2006.

Mello ist ein amerikanischer Biologe und Professor für Molekularmedizin an der University of Massachusetts Medical School in Worcester, Massachusetts. Er wurde gemeinsam mit Fire 2006 mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Entdeckung der RNA-Interferenz ausgezeichnet. Die Forscher erhielten den Nobelpreis für ihre 1998 begonnene Arbeit. Damals veröffentlichten sie einen Artikel in der Zeitschrift Nature, in dem sie beschrieben, wie kurze RNA-Stücke die Zelle dazu bringen, die Erbinformationen übertragende RNA (mRNA) zu zerstören, ehe sie ein Protein produzieren kann, wodurch sich spezifische Gene wirkungsvoll stilllegen lassen. Mello forscht seit 2000 am Howard Hughes Medical Institute.

Harald zur Hausen, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 2008.

Der Mediziner zur Hausen vertrat mit größter Hartnäckigkeit und im Widerspruch zur herrschenden Lehrmeinung seine Theorie, dass Viren Krebs verursachen können. Er erhielt den Nobelpreis für Medizin für den Beweis seiner Theorie und die damit einhergehende Widerlegung eines medizinischen Dogmas. Harald zur Hausen arbeitete mit einem ZEISS Transmissionselektronenmikroskop.

Osamu Shimomura, Martin Chalfie und Roger Tsien, Nobelpreis für Chemie, 2008.

Osamu Shimomura, Professor Emeritus am Marine Biological Laboratory (MBL) in Woods Hole, Massachusetts, erhielt im Jahr 2008 gemeinsam mit zwei amerikanischen Wissenschaftlern den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung und Weiterentwicklung des grün fluoreszierenden Proteins (GFP). Die amerikanischen Kollegen waren Martin Chalfie von der Columbia University und Roger Tsien von der University of California-San Diego. Sie erhielten den Preis gemeinsam für die Entdeckung des grün fluoreszierenden Proteins (GFP) und seine Weiterentwicklung für die Nutzung in der Zellbiologie. Durch die Fluoreszenz des GFP kann die räumliche und zeitliche Verteilung anderer Proteine in lebenden Zellen, Geweben oder Organismen direkt beobachtet werden. Dies bildet die Grundlage der modernen Fluoreszenzmikroskopie.

Andre Geim und Konstantin Novoselov, Nobelpreis für Physik, 2010

Sir Andre Geim arbeitet als Physiker an der University of Manchester. Am 5. Oktober 2010 erhielt Geim gemeinsam mit dem russischen Physiker Konstantin Novoselov den Nobelpreis für Physik für wegweisende Experimente zur zweidimensionalen Struktur des Materials Graphen.

Dan Shechtman, Nobelpreis für Chemie, 2011.

Dan Shechtman, 70, ist Professor für Materialwissenschaft am Israel Institute of Technology in Haifa, Israel. Er erhielt den Nobelpreis für Chemie im Jahr 2011 für die Entdeckung von Quasikristallen. Quasikristalline Materialien könnten in verschiedensten Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen, beispielsweise zur Fertigung besonders strapazierfähiger Stähle für Feininstrumente oder als isolierende Anti-Haft-Beschichtung für elektrische Drähte und Kochausrüstung.

 

Foto: Creative Commons Attr. 2.0 Generic license / Gladstone Institutes/Chris Goodfellow

Sir John B. Gurdon und Shinya Yamanaka, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 2012.

Sir John B. Gurdon, 79, ist ein britischer Evolutionsbiologe am Gurdon Institute in Cambridge, UK. Shinya Yamanaka, 50, ist ein japanischer Mediziner und Stammzellenforscher. Er arbeitet derzeit für die Kyoto University in Japan und das Gladstone Institute in San Francisco, USA.
Die beiden erhielten 2012 gemeinsam den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Entdeckung, dass sich ausgereifte Zellen zu pluripotenten Stammzellen reprogrammieren lassen. Stammzellen könnten in der Zukunft zerstörtes Gewebe ersetzen.
Gurdon nutzt für seine Forschung konfokale Mikroskope von ZEISS. Bei seiner Arbeit mit ZEISS Laser Mikrodissektionssystemen konnte Yamanaka kontaminationsfreies genetisches Material gewinnen. ZEISS Microscopy hat gemeinsam mit ihm Protokolle für LCM-Anwendungen entwickelt.

Foto: Copyright M. Staley/HHMI, B. Schuller/MPI, K. Lowder/Wikimedia

Eric Betzig, Stefan W. Hell und William E. Moerner, Nobelpreis für Chemie, 2014

Die drei Nobelpreisträger leisteten mit ihrer bahnbrechenden Arbeit in der Entwicklung der hochauflösenden Mikroskopieverfahren einen bedeutenden Beitrag zur wegweisenden wissenschaftlichen Forschung der letzten zehn Jahre. Mit der Entscheidung für diese Forscher anerkennt das Nobelpreiskomitee die Bedeutung der hochauflösenden Lichtmikroskopie für den Fortschritt in Wissenschaft und Forschung. ZEISS erwarb die Exklusivlizenz für PALM, die hochauflösende Technologie, die gemeinsam von Eric Betzig und Harald Hess entwickelt wurde. Das Mikroskopsystem ELYRA PS.1 ermöglicht mit dieser Technologie die Einzelmoleküllokalisation.

Foto: Copyright D. Bishop/UCL & G. Mogen/NTNU

John O'Keefe, May-Britt Moser und Edvard I. Moser, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 2014

Mit den Entdeckungen von John O´Keefe, May-Britt Moser und Edvard Moser wurde eine Frage gelöst, die Philosophie und Wissenschaft seit Jahrhunderten beschäftigt: Wie erstellt das Gehirn eine Karte des Raums, in dem wir uns befinden, und wie navigieren wir in einer komplexen Umgebung? May-Britt und Edvard Moser verwendeten für ihre Entdeckung und ihre laufende Erforschung der sogenannten "Gitterzellen" des Nervensystems verschiedene Licht- und Stereomikroskope von ZEISS.