Luftbild vom ZEISS Südwerk in Oberkochen, Deutschland

Das ZEISS Südwerk in Oberkochen, Deutschland, wächst rasant: 2001 erfolgte der Spatenstich – heute gilt der Standort als modernstes Lithographieoptik-Zentrum weltweit. Um die enorme Marktnachfrage nach Halbleiterfertigungs-Equipment zu erfüllen, investiert ZEISS in den Ausbau der Kapazitäten.
 

Sie sind kaum mehr wegzudenken: die Baukräne am ZEISS Südwerk in Oberkochen, Deutschland. Ein weithin sichtbares Zeichen für das starke Wachstum der Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT). Mehr als 80 Prozent der Mikrochips weltweit werden mit ZEISS Technologie hergestellt. Getrieben durch die Digitalisierung und Megatrends wie KI und autonomes Fahren, ist das Interesse an Mikrochips und damit an Halbleiterfertigungs-Equipment enorm. Und auch langfristig wird ein starkes Wachstum erwartet.

Oberkochen auf der Deutschland-Karte

Hohe Nachfrage bei Mikrochips

Das zeigt sich auch in den Finanzergebnissen des vergangenen Geschäftsjahrs: Die SMT ­erzielte ein außergewöhnlich hohes Umsatzwachstum, trotz natürlicher Schwankungen im Halbleitermarkt. Besonders die Lithographiesysteme für Deep Ultra Violet (DUV) und Extreme Ultra Violet (EUV) sowie die Erstauslieferung des optischen Systems für die High-NA-EUV-Technologie an den Kunden und strategischen Partner ASML haben zum Wachstum beigetragen. Mit High-NA, der nächsten EUV-Generation, lassen sich künftig leistungsfähigere und energieeffizientere Chips zu geringeren Kosten produzieren.

Um die Bedarfe weiterhin zu erfüllen, investiert ZEISS in den Ausbau der Kapazitäten. Im Fokus stehen die Produktionsflächen, aber auch Maschinen, Personal und die Erweiterung der Lieferketten. Deshalb wächst die SMT in allen Dimensionen und an verschiedenen Standorten in Deutschland: In Wetzlar entsteht eine neue Multifunktionsfabrik, in Roßdorf und Jena werden Kapazitäten ausgebaut. Auch in Aachen besteht seit Februar 2024 ein neuer SMT-Entwicklungsstandort. „Wir fühlen uns unseren Kunden gegenüber verantwortlich. Die hohen Investitionen und der Ausbau der Kapazitäten sind Grundlage, um die Marktbedürfnisse weiterhin zu erfüllen und damit für unseren künftigen Erfolg“, so Christoph Hensche, Chief Operating Officer & Digital Transformation Officer bei SMT.

Christoph Hensche

Wir fühlen uns unseren Kunden gegenüber verantwortlich. Die hohen Investitionen und der Ausbau der Kapazitäten sind Grundlage, um die Marktbedürfnisse weiterhin zu erfüllen und damit für unseren künftigen Erfolg.

Christoph Hensche

Chief Operating Officer & Digital Transformation Officer bei SMT

Produktionskapazitäten ausbauen

Insbesondere der SMT-Standort im ZEISS Südwerk in Oberkochen, an dem sich auch die Sparte Medical Technology befindet und die Sparte Industrial Quality & Research ein Customer Center betreibt, wächst rasant. Es wird neu gebaut, erweitert, umgebaut und Flächen werden effizienter genutzt – mit allen Herausforderungen, die sich durch das Mammutprojekt stellen.

Seit Baubeginn hat sich die Größe des Standorts fast verdoppelt. Aktuell entstehen neue Fertigungsflächen und Produktionskapazitäten für DUV- und EUV-Technologie sowie für die neueste Generation High-NA EUV. Sechs große Neubauprojekte werden mittlerweile auf dem SMT-Werksgelände in Ober­kochen parallel durchgeführt. „Wir befinden uns derzeit im größten Ramp-up der SMT-­Geschichte und werden allein das Südwerk in Oberkochen um mehr als 25.000 Quadratmeter Produktionsfläche erweitern“, so Stefan-Albrecht Müller, Leiter des Bereichs Central Infrastructure bei SMT.

Schon jetzt ist die SMT größer denn je und wird auch weiter wachsen – Gleiches gilt für das gesamte Unternehmen. Weltweit investiert ZEISS über alle Sparten hinweg in den Ausbau von Infrastruktur – rund 3,5 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren. „Davon fließt ein Großteil in Infrastrukturprojekte in Deutschland wie in den weiteren Ausbau des Standorts Oberkochen. Aber auch in neue Standorte der Sparten wie in Aalen-Ebnat sowie den Gründungsstandort Jena“, so Marcus Holleber, Leiter des Real Estate Managements bei Business Services and Infrastructure (SBI).

Stefan-Albrecht Müller

Wir befinden uns derzeit im größten Ramp-up der SMT-Geschichte und werden allein das Südwerk in Oberkochen um mehr als 25.000 Quadratmeter Produktionsfläche erweitern.

Stefan-Albrecht Müller

Leiter des Bereichs Central Infrastructure bei SMT
Der Standort in Oberkochen,  Deutschland, gilt als modernstes Lithographieoptik-Zentrum weltweit.
Der Standort in Oberkochen,  Deutschland, gilt als modernstes Lithographieoptik-Zentrum weltweit.

Der Standort in Oberkochen, Deutschland, gilt als modernstes Lithographieoptik-Zentrum weltweit.

Der Standort in Oberkochen,  Deutschland, gilt als modernstes Lithographieoptik-Zentrum weltweit.
Der Standort in Oberkochen,  Deutschland, gilt als modernstes Lithographieoptik-Zentrum weltweit.

Herausforderungen durch Wachstum

Das dynamische Wachstum der SMT bringt große Herausforderungen mit sich. Neben Strukturen, Prozessen und Ressourcen müssen auch die Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden dem starken Wachstum angepasst werden. Denn in den vergangenen sieben Jahren hat sich die Zahl der SMT-Mitarbeitenden zusammen mit dem Umsatz verdreifacht. Und so entstehen neben Produktionsflächen auch Pausen- und Aufenthalts- räume, ein neues Betriebsrestaurant sowie weitere Büroflächen für Mitarbeitende in produktionsnahen Bereichen. Ein neues Bistro im Südwerk wurde bereits in Betrieb genommen.

Um den Weg zur Arbeit zu erleichtern und die Straßen zu entlasten, wird außerdem das Radnetz ausgebaut sowie neue Umkleiden und Parkmöglichkeiten für Fahrradfahrende auf dem Werksgelände geschaffen. Dabei haben sich die Fahrradabstellflächen und die Anzahl der Spinde mehr als verdoppelt. Auch das Busnetz wurde erweitert und der Ausbau des Parkhauses schreitet voran. „Ein so enormes Wachstum ist großartig, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Eine mitwachsende und angepasste ­Infrastruktur ist ein wichtiger Schlüssel und daran arbeiten wir mit Hochdruck“, so Philipp Stolte-Cord to Krax, Verantwortlicher für das SMT-Ramp-up-Programm.

Philipp Stolte-Cord to Krax

Ein so enormes Wachstum ist großartig, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Eine mitwachsende und angepasste Infrastruktur ist ein wichtiger Schlüssel und daran arbeiten wir mit Hochdruck.

Philipp Stolte-Cord to Krax

Verantwortlicher für das SMT-Ramp-up-Programm

Bau mit hohen Anforderungen

Gleichzeitig gelten hohe Anforderungen an die Bauarbeiten bei der SMT: Die Neubauten dürfen die aktuelle Produktion nicht beeinträchtigen, zumal die hochpräzise Messtechnik äußerst empfindlich auf Störungen durch Erdarbeiten oder Abbrucharbeiten auf den Baustellen reagiert. Um die Bauphase zu beschleunigen und den Bauaufwand vor Ort zu reduzieren, wird vor allem beim Rohbau stark auf Vorfertigung gesetzt. Dafür müssen alle Fertigteile perfekt aufeinander abgestimmt sein, ein ausgeklügeltes Transport- und Logistikkonzept regelt den reibungslosen Ablauf vor Ort.

Und auch die Anforderungen an das Bauwerk selbst sind außergewöhnlich: Zum Einsatz kommen zum Beispiel dicke Bodenplatten, um Bodenschwingungen zu vermeiden und Präzision in der Optikfertigung zu gewährleisten. Derzeit sind auf dem Betriebsgelände sowohl regionale wie auch überregionale Planungs- und Baufirmen unterwegs. Um die komplexe Koordination der Großprojekte zu meistern, ist eine enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten entscheidend. Und trotz aller Komplexität und der parallel laufenden Bauarbeiten schreiten die SMT-Bauprojekte am Südwerk in Ober­kochen sehr gut voran und erfüllen die ambitionierten Pläne.

Für die wachsende Zahl an Mitarbeitenden wird ein neues Betriebsrestaurant geschaffen.
Für die wachsende Zahl an Mitarbeitenden wird ein neues Betriebsrestaurant geschaffen.

Das neue Bistro ist erst der Anfang. Für die wachsende Zahl an Mitarbeitenden werden ein neues Betriebsrestaurant, weitere Pausen- und Aufenthaltsräume sowie Büroflächen geschaffen.  

Im Fokus steht die Erweiterung der Produktionsflächen für DUV- und EUV-Technologie sowie für die neueste Generation High-NA EUV.
Im Fokus steht die Erweiterung der Produktionsflächen für DUV- und EUV-Technologie sowie für die neueste Generation High-NA EUV.

Im Fokus steht die Erweiterung der Produktionsflächen für DUV- und EUV-Technologie sowie für die neueste Generation High-NA EUV, um die Kapazitäten schnellstmöglich aufzubauen.

Die Flächen für die Optikfertigung sind Teil der sechs großen Neubauprojekte.
Die Flächen für die Optikfertigung sind Teil der sechs großen Neubauprojekte.

Die Flächen für die Optikfertigung sind Teil der sechs großen Neubauprojekte, die auf dem SMT-Werksgelände in Oberkochen parallel durchgeführt werden.