Erfolgreich auch in Zukunft. Wie?

Essay Dr. Michael Kaschke

In dieser Ausgabe der ZOOM geht es um Resilienz. Jetzt denken viele von Ihnen wahrscheinlich: Ach, so ein Modewort. Und andere haben vielleicht vage schon etwas davon gehört – und fragen sich: Ist das ein Kostensparprogramm?

Ich versichere Ihnen, es ist keines von beiden bei ZEISS. Das Wort Resilienz hat seinen Ursprung im Lateinischen „resilire“ und bedeutet so viel wie „zurückspringen“. Es beschreibt die Fähigkeit eines Systems, bei einer externen Störung wieder nahe an den Ausgangszustand zurückzukehren. Oft wird Resilienz im Deutschen als Widerstandsfähigkeit bezeichnet. Dabei verschwindet in der Übersetzung ein durchaus wichtiger Aspekt: die Elastizität. Resiliente Systeme verändern sich temporär durch externe Störungen. Sie sind nicht starr, sondern dynamisch. Resiliente Systeme in der Technik sind zum Beispiel Gummibänder oder Federn, die – sofern sie nicht ins Extreme überdehnt werden – immer wieder komplett oder nahezu in ihren Ausgangszustand zurückkehren. Resilienz soll bei ZEISS kein Modewort sein. Sondern im Kern dazu beitragen, ZEISS widerstandsfähig gegen mögliche Veränderungen in einer äußerst dynamischen Welt aufzustellen, in einer Welt, die zusehends weniger planbar und gesamtwirtschaftlich unsicherer wird.

Jeder Einzelne kann beitragen

Worum geht es bei uns nun ganz konkret? Es geht vor allem darum, die Produktivität von ZEISS zu steigern und den Erfolg unserer Investments in Forschung & Entwicklung, Infrastruktur, IT usw. zu erhöhen. Was ist Resilienz nicht? Einfach nur Kosten zu kürzen oder gar Investments einzustellen. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass ZEISS resilienter wird. Das zeigen zum Beispiel unsere Kollegen in Guangzhou. Dort kann sich jeder Mitarbeiter im „Green, Safe & Responsible Experience Center“ über die Initiativen der umweltfreundlichen und letztlich auch kostenreduzierten Produktion am Standort informieren – und selbst Ideen einbringen. Ein Konzept, das natürliche Ressourcen schont und ein Kostenbewusstsein im Team ZEISS entwickelt. Oder nehmen wir als anderes Beispiel „CurioZ“, den künftigen Online-Marktplatz für Lerninhalte bei ZEISS. Die neue Plattform wird es jedem Mitarbeiter ermöglichen, sich kontinuierlich weiterzubilden – um mit den sich wandelnden Anforderungen seiner Tätigkeit Schritt zu halten. So wird jeder Mitarbeiter resilient gegenüber Veränderungen und generiert einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen. Und auf den folgenden Seiten lesen Sie von weiteren solcher Beispiele – denn wir brauchen mehr davon. Sie werden feststellen, dass diese Erfolge auch immer etwas mit einer veränderten Art der Zusammenarbeit und mit der Verantwortung für Produktivität und Effizienz zu tun haben. Auf diese beiden Punkte werde ich mich im Folgenden fokussieren.

Zusammenarbeit

Es klingt fast schon zu banal: Zusammenarbeit über alle denkbaren Organisationsgrenzen hinweg stärkt Unternehmen. Wenn wir also unser Unternehmen resilient machen und so robust aufstellen wollen, dass uns Verwerfungen auf wichtigen Märkten und Disruptionen in der Technologie nicht in eine Schieflage bringen können, müssen wir noch besser als ein wirklich vernetztes Unternehmen zusammenarbeiten. Dabei hilft auch die zunehmende Digitalisierung unserer Zusammenarbeit, z.B. mit Office 365 und TEAM ZEISS, dem neuen Mitarbeiterportal, das wir dieses Jahr sukzessive einführen.

Verantwortung für Produktivität und Effizienz

Kulturell sind wir an einigen Stellen noch nicht dort, wo wir hinwollen: Wir müssen unseren Blick auf die organisatorische und individuelle Verantwortung für Kosten oder auch Produktivität schärfen – und damit meine ich nicht Kürzen und Einsparen, sondern Ausgaben und Investitionen bewusst und effizient zu tätigen und gerade aus Investitionen das Maximale herauszuholen. Unsere Bauvorhaben in Dublin, Jena und Guangzhou, aber auch unsere Akquisitionen, wie zuletzt GOM, sind ganz bewusste Investitionen in die Zukunft von ZEISS.

Wir haben auch ein gruppenweites Projekt ins Leben gerufen, das aktuell intensiv an Initiativen zur Verbesserung der „Resilience“ bei ZEISS arbeitet – von der Verbesserung der Effektivität in den Vertriebs- und Serviceeinheiten bis hin zur Optimierung unserer Einkaufsprozesse. Das Projekt „Resilience“ wird ausführlich auf den nächsten Seiten vorgestellt, denn es ist richtig und wichtig für ZEISS. Letztlich kommt es jedoch auf jeden Einzelnen an: indem Sie kostenbewusst und verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Aber auch indem Sie sich bestmöglich vernetzen, um mit Ihren Kolleginnen und Kollegen gemeinsam Ideen zu entwickeln. Denn nur so kann ZEISS auch in einer sich verändernden Welt so erfolgreich bleiben wie heute.