Ansporn durchs Team

Wer meint, bei einer Individualsportart wie Triathlon komme es nur auf einen selbst an, liegt falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Jil Teo, Senior Regional Product Manager bei ZEISS Singapur, wurde durch ein gutes Team motiviert und so an ihr Ziel gebracht.

Sie liebt Herausforderungen. Am liebsten mehrere gleichzeitig. Daran lässt Jil Teo keinen Zweifel aufkommen, wenn man sich mit ihr unterhält. Sie arbeitet bei ZEISS in Singapur als regionale Produktmanagerin für Systeme für die Augenheilkunde und betreut Kunden nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch in Indonesien, Malaysia, auf den Philippinen, in Thailand und Vietnam. Als wäre das nicht genug, hat sie neben ihrem Job in Fernkursen studiert und an der University of Ireland ihren Bachelor in Marketing und ihren Master in Management gemacht. „Nach meinem Studienabschluss 2017 habe ich eine neue Herausforderung gesucht“, erzählt Teo. Dass ihre Wahl auf Sport fiel, ist kein Zufall. Bereits zu Schulzeiten schwamm sie bei Wettkämpfen in 100 Meter Freistil und 50 Meter Brust immer unter die ersten drei. In den vergangenen zehn Jahren ist sie rund 20 Halbmarathons in Singapur und Australien gelaufen. Da lag die Überlegung nahe, als Nächstes einen vollen Marathon über die Distanz von gut 42 Kilometern anzugehen. Doch für ihr regelmäßiges Workout bringe ihr das nicht so viel, weil dieselben Muskeln und Gelenke beansprucht werden – ganz gleich, über welche Distanz man läuft. Deshalb entschied sie sich für Triathlon.

 

HOCH HINAUS Der Stadtstaat Singapur ist die Heimat von Jil Teo.

Schlüssel zu einem glücklichen und aktiven Leben

Der erste Triathlon: 1,5 Kilometer Schwimmen: 54:24 Min. | 36,2 Kilometer Radfahren: 1:27:10 Std. | 9,7 Kilometer Laufen: 1:08:16 Std.

„Mir schien die Kombination von Schwimmen, Radfahren und Laufen besser geeignet, um noch fitter zu werden“, sagt Teo. Denn darauf kommt es ihr an: „Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass gute Ernährung sowie ein glückliches und aktives Leben der Schlüssel sind.“ Dazu sollte ihr erster Triathlon beitragen. Wie auch umgekehrt gilt: Einen Triathlon kann nur erfolgreich hinter sich bringen, wer gesund ist. 1,5 Kilometer Schwimmen in offener See, knapp 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen sind die Distanzen eines Triathlons von olympischem Format. Die Bedeutung einer guten Vorbereitung war der jugendlich wirkenden Frau in ihren 40ern klar. In der Laufstrecke sah sie kein Problem. Respekt hatte sie vor den anderen Disziplinen. Fürs Schwimmen nahm Teo sich einen Coach, der mit ihr einen persönlichen Trainingsplan aufstellte und ihr wertvolle Tipps zu ihrem Schwimmstil gab.

Gesundheit ist unser wichtigstes Gut.

Jil Teo, Senior Regional Product Manager bei ZEISS Singapur

„Vollkommen neu war für mich das Radfahren als Leistungssport“, bekennt Teo. „Ich musste überhaupt erst einmal ein geeignetes Rad kaufen. Um dann wirklich Freude am Radfahren zu entwickeln, schloss ich mich einer Gruppe an, die regelmäßig ihre Trainingsrunden dreht. Das war eine ganz großartige Hilfe für mich.“ Denn hier sei sie nicht nur auf andere Sportbegeisterte gestoßen, sondern habe auch Freunde gefunden.

„Gerade am Anfang hat mich die Gruppe motiviert, nicht den Anschluss zu verlieren und hart an mir zu arbeiten. Für meine Motivation war das die vielleicht wichtigste Erfahrung“, gibt sie zu.

Um ihre Begeisterung für den angepeilten Wettbewerb nicht zu verlieren, griff Teo auf einen anderen Trick zurück: „Ich habe vielen Menschen erzählt, dass ich im Sommer am Triathlon teilnehmen will. Familie, Freunde, Kollegen – alle wussten, dass ich mich darauf vorbereitete. Damit konnte ich einen gewissen externen Motivationsdruck erzeugen, nicht aufzugeben und diszipliniert an meiner Form zu arbeiten.“

Eine hohe Motivation über die gesamte Vorbereitungszeit zu behalten, ist im Rückblick vielleicht auch die größte Herausforderung. „Ich musste fünf- bis sechsmal pro Woche trainieren, eine bis eineinhalb Stunden an Wochentagen, am Wochenende bis zu drei Stunden“, erzählt Teo. Zu ihrem üblichen Work-out und Lauftraining kamen Übungseinheiten von eineinhalb Stunden Schwimmen und Radtouren von bis zu 70 Kilometern hinzu.

Von Qual spricht die ambitionierte Sportlerin dabei nicht. Kein Wunder, denn als ob der Triathlon nicht schon Herausforderung genug wäre, unternahm sie im vergangenen Jahr noch sieben größere Bergwanderungen: in Australien, China, Malaysia, Korea und Thailand.

 

Engagiert im Job, im Unternehmen und im Sport

Dass dabei ihr Job nie zu kurz kam, darauf legt Teo großen Wert. Trotz des enormen Trainingspensums hat sie ihre beruflichen Ziele übererfüllt. Nebenbei engagiert sie sich als Leiterin des Compass-Wellness-Projekts von ZEISS in Singapur und leitet Kollegen an, wie sie zu einem aktiven Lebensstil kommen. Außerdem organisiert sie Ausflüge, um die Gemeinschaft der Belegschaft zu stärken.

Der eigentliche Triathlon erscheint dabei fast als Nebensache – aber natürlich war der Zieleinlauf für Teo die größte Belohnung. Knapp vier Stunden brauchte sie für den Wettkampf in Singapur. Ein riesiges Glücksgefühl. Und Ansporn für Teo, weiterhin aktiv zu bleiben – in diesem Jahr etwas weniger sportlich, dafür beruflich. Sie arbeitet jetzt als Regional Business Development Manager und geht die neue Aufgabe mit derselben Leidenschaft an wie ihren ersten Triathlon. Mit einem Plan und einem starken Team im Rücken.

 

NEUES EQUIPMENT Fürs Radfahren musste sich Teo erst noch das passende Sportgerät kaufen. Eine Trainingsgruppe hat ihr zu einem guten Einstieg in diese Sportart verholfen.