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Helfen, wo es wirklich nötig ist
Neben seinem Job als Projektleiter der ZEISS Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) unterstützt Markus Taglieber als ehrenamtlicher Auslandshelfer die Johanniter in Krisengebieten.
Naturkatastrophen wie Tsunamis oder Erdbeben kommen meist unerwartet. Wenn sein Handy Alarm schlägt, muss Markus Taglieber schnell entscheiden, ob er spontan in eine Krisenregion irgendwo auf der Welt aufbrechen kann. Die Ausrückzeit seiner Einheit liegt bei gerade einmal 48 Stunden.
Auch wenn sie all ihren Besitz verloren haben, eines verlieren sie meist nie: ihren Lebensmut.
Markus Taglieber, Projektleiter der ZEISS Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT)
Planen auf einem anderen Level
Der Projektleiter der IT am Standort Oberkochen ist einer von 100 ehrenamtlichen Auslandshelfern der Johanniter, einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zertifizierten Hilfsorganisation aus dem medizinischen Bereich. Taglieber ist ausgebildeter Rettungssanitäter; für die Johanniter arbeitet er aber als Logistiker oder Gruppenleiter „im Feld“. Er koordiniert die medizinische Versorgung mit den Behörden und organisiert den Aufbau und Betrieb mobiler Behandlungsplätze. Vor Ort geht es vor allem darum, die Gegebenheiten zu akzeptieren. Seine jahrelange Erfahrung als Projektleiter bei ZEISS hilft ihm: „Ein Auslandseinsatz ist wie Projektmanagement. Auch hier plant man – nur eben auf einem anderen Level und mit höheren Unsicherheitsfaktoren.“
Seriöse Hilfsorganisationen fahren nur in den Einsatz, wenn sie angefordert werden. Erst wenn die Regierung eines betroffenen Landes bei den Vereinten Nationen um Hilfe bittet, melden Hilfsorganisationen, ob sie einsatzfähig sind und wen sie schicken könnten. Die Regierung entscheidet dann, wer kommen darf.
Zertifizierte Hilfsorganisationen haben sich verpflichtet, entsprechend den WHO-Standards zu handeln. Eingestürzte Häuser, zerstörte Existenzen, der Tod von Nachbarn, Eltern und Kindern – jede Katastrophe hat ihr eigenes Gesicht. Taglieber ist beeindruckt, wie gelassen die Menschen ihren Verlust ertragen. „Auch wenn sie all ihren Besitz verloren haben, eines verlieren sie meist nie: ihren Lebensmut“, sagt er. Mehr noch: „Sie teilen ihr weniges Essen und zeigen dir ihre Dankbarkeit. Das gibt einem ziemlich viel.“
Für die letzten zwei Einsätze – in Tunesien und Nepal – wurde er nachträglich von ZEISS freigestellt, musste also weder Urlaub noch Gleitzeit nehmen. „Die Details klärt man, wenn man zurückkommt“, sagt Taglieber. Und fügt ganz pragmatisch hinzu: „Wichtig ist nur, dass ich überhaupt gehen kann.“