Einigung bei ZEISS Vision Care: Zukunft des Produktionsstandorts Aalen
25. Juni 2025
Der Aalener Standort wird mit angepassten Kapazitäten auch in Zukunft ein wichtiger Teil im globalen ZEISS Produktionsnetzwerk für Brillengläser sein. In Modernisierung und Effizienz werden ab sofort bis zu 25 Mio. Euro investiert. Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Carl Zeiss Vision GmbH und die Arbeitnehmervertretung auf einen Interessenausgleich und Sozialplan für die Fertigungsbereiche geeinigt.
Investitionen in die Zukunft
Mit einer geplanten Investitionssumme von bis zu 25 Millionen Euro wird die Aalener Produktion umgebaut, modernisiert und zukunftsfähig aufgestellt. Somit wird das Werk künftig neben der Brillenglasproduktion auch für das Testen und Industrialisieren neuer Prozesse, Produkte und Maschinen wichtige Aufgaben für ganz ZEISS Vision Care übernehmen. Es wird außerdem noch deutlicher von der räumlichen Nähe zu wichtigen globalen Funktionen wie Forschung und Entwicklung, Qualität und Marketing profitieren und auch in Zukunft bei der Entwicklung der Produkte und Lösungen des Unternehmens eine besondere Rolle spielen.
Mit rund 1 Million produzierten Brillengläsern jährlich wird ZEISS mit dem Werk in Aalen auch künftig der bei weitem größte Brillenglasproduzent in Deutschland bleiben – trotz der erheblichen notwendigen Reduktion der Fertigungskapazitäten bis Oktober 2026, die aus dem strukturellen Kostennachteil des Standorts Deutschland resultieren. ZEISS Vision Care beschäftigt derzeit insgesamt rund 1.300 Mitarbeitende in Aalen. Die jetzt getroffenen Vereinbarungen mit der Arbeitnehmervertretung legen unter anderem fest, dass die Aalener Fertigung mit aktuell rund 470 Stamm-Mitarbeitenden (das entspricht ca. 430 FTE*) aufgrund dieser Anpassung ab Oktober 2026 mit einem reduzierten Personalbedarf von rund 182 FTE* betrieben wird. Die Personalmaßnahmen werden verantwortungsvoll, in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung und so verträglich wie möglich für die betroffenen Mitarbeitenden umgesetzt. Dabei wird – über bereits laufende oder erfolgte Maßnahmen wie Reduktion von Sachkosten, Flexibilisierung von Schichtmodellen, Quer-Qualifizierungen und Auslaufenlassen bzw. Nichtverlängerung befristeter Arbeitsverhältnisse hinaus – primär auf Instrumente wie interne Vermittlungen, Altersteilzeit, Vorruhestand, Abfindungen oder der Wechsel in eine Transfergesellschaft zurückgegriffen. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll weitestgehend verzichtet werden. Sie können zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht ausgeschlossen werden.
Anpassung an Marktgegebenheiten – Wachstum vorantreiben
Weltweit ist der Trend zu innovativen und höherwertigen Brillengläsern und damit Wachstum in der Augenoptik zwar ungebrochen, es gibt jedoch einen strukturellen Kostennachteil des Standorts Deutschland, der sich seit Jahren verschärft. Der Geschäftsbereich ZEISS Vision Care hatte deshalb bereits im Oktober 2024 angekündigt, seinen Fertigungsbereich in Aalen anzupassen.
„Die jetzt getroffene Vereinbarung über die Zukunft der Brillenglasproduktion in einem hochmodernen Werk und in enger Zusammenarbeit mit beispielsweise der Forschung und Entwicklung ist ein wichtiger Meilenstein,“ sagt Christoph Hinnenberg, Geschäftsführer der Carl Zeiss Vision GmbH. „Mit dieser Vereinbarung werden wir weiterhin ausgezeichneten Kundenservice, herausragende Qualität und ein umfassendes Portfolio für sowohl unsere lokalen als auch internationalen Kunden bieten. Wir wollen der bevorzugte Partner für all unsere Kunden sein, und für dieses Ziel sind sowohl Innovation, Qualität, Service, höchste Liefertreue als auch wettbewerbsfähige Preise wesentliche Bestandteile. Eine Reduzierung unserer derzeitigen strukturellen Kostennachteile und ein Fokus auf Innovation und zukünftige Investitionen werden dazu beitragen, unsere ambitionierten Wachstumspläne voranzutreiben.“
*FTE steht für Full Time Equivalent, zu Deutsch „Vollzeitäquivalent“. Wie viele Einzelpersonen das künftig umfasst, steht heute noch nicht fest.