Der Brennstoff schwankt. Der Prozess bleibt stabil.

RDF (= Refuse-Derived Fuel, bezeichnet aufbereitete Brennstoffe aus Abfällen, die als Ersatzbrennstoff (EBS) eingesetzt werden) und andere alternative Brennstoffe schwanken stark in Qualität und Zusammensetzung. Heizwert, Feuchtegehalt und Chlor variieren von Charge zu Charge, mit direkten Auswirkungen auf Temperatur, Verbrennungseffizienz und Produktqualität. Das erschwert die Prozesssteuerung und erhöht die Arbeitsbelastung des Bedienpersonals oder des Leitstandfahrers.

Eine instabile Flamme belastet das gesamte System. Häufige Schwankungen führen zur Ringbildung, bei der Ablagerungen den Verschleiß der Ofenauskleidung beschleunigen und ungeplante Stillstände verursachen. Temperatursprünge oder brennstoffbedingte Ausreißer treiben die Wartungskosten in die Höhe und gefährden die Anlagenverfügbarkeit.

RDF ist zwar günstiger als Kohle, aber seine ungleichmäßige Qualität kann die Verbrennung destabilisieren, mit höheren Emissionen und geringerer Effizienz als Folge. Diese Instabilität führt zu einer stärkeren Abhängigkeit von fossilen Brennstoff-Backups, steigenden Kosten für CO₂-Zertifikate und wachsendem Margendruck. Eine inkonsistente Verbrennung begrenzt zudem die thermische Substitutionsrate (TSR), also den Anteil alternativer Brennstoffe am Energieeinsatz. Ohne stabile Verbrennung lassen sich weder ökologische noch wirtschaftliche Vorteile von RDF voll ausschöpfen.

Nicht immer stellen Lieferanten RDF bereit, das den geforderten Spezifikationen entspricht. Ohne eine Echtzeitkontrolle bei der Anlieferung sind die Anlagen nicht in der Lage, die Qualität des Materials zu überprüfen oder Einspruch zu erheben, wenn es nicht den Erwartungen entspricht. Diese mangelnde Transparenz bei der Materialannahme führt zu einer erhöhten Instabilität im Ofeninneren. Ohne Echtzeitkontrolle bleibt die unzureichende Qualität häufig unentdeckt, was von Beginn an zu instabilen Prozessen führt.