Gesundheit + Vorsorge

UV-Schutz und Blendschutz

Wo liegt der Unterschied?

6. Juli 2022

Scheint die Sonne, greifen wir wie selbstverständlich zur Sonnenbrille, um unsere Augen vor unangenehmer Blendung und gefährlicher UV-Strahlung zu schützen. Allerdings wird Blendschutz häufig mit UV-Schutz gleichgesetzt – und das, obwohl es sich um zwei grundverschiedene Dinge handelt. Blendschutz und Tönung sagen über den UV-Schutz eines Brillenglases nämlich nicht viel aus. BESSER SEHEN erklärt: Wo liegt der Unterschied zwischen UV-Schutz und Blendschutz? Warum ist UV-Schutz nicht nur bei getönten Brillengläsern und Sonnenbrillengläsern, sondern auch bei klaren Brillengläsern wichtig? Und: Woran erkennt man guten UV-Schutz?

Was viele nicht wissen: Um unsere Augen vor Schäden durch UV-Licht zu schützen, brauchen nicht nur Sonnenbrillengläser, sondern auch klare Brillengläser einen wirksamen UV-Schutz. Nur weil eine Sonnenbrille dunkle Brillengläser, eine Tönung oder einen Blendschutz enthält, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch den bestmöglichen Schutz vor UV-Strahlung aufweist. UV-Schutz hat nämlich wenig mit der Tönung oder dem Blendschutz der Brillengläser zu tun. Besitzt eine Sonnenbrille oder eine Brille mit getönten Brillengläsern einen minderwertigen UV-Filter, kann dies den Augen sogar mehr schaden, als wenn man gar keine Sonnenbrille trägt. Denn: Durch die Verdunklung der Brillengläser und den damit einhergehenden verringerten Lichteinfall weitet sich die Pupille stärker. Trägt man also eine Sonnenbrille mit geringem UV-Schutz, kann mehr schädliche Strahlung auf Hornhaut, Bindehaut und schließlich auf innere Augenstrukturen wie Augenlinse oder gar die Netzhaut gelangen. Abgesehen vom Blendschutz ist ein guter UV-Blocker bei Sonnenbrillengläsern deshalb der wichtigste Aspekt. Auch klare Brillengläser sollten einen UV-Filter enthalten, um erwähnte Strahlungsschäden zu vermeiden.

  • Auch klare Brillengläser sollten einen UV-Filter enthalten

Allerdings gibt es bezüglich der Qualität des verwendeten UV-Filters große Unterschiede. Es gilt: UV-Schutz ist nicht gleich UV-Schutz. Viele Brillengläser – ob klar oder getönt – schützen nur bis Wellenlängen von 380 nm vor UV-Strahlung. Verschiedene Gesundheitsinstitutionen, darunter die Weltgesundheitsorganisation WHO, empfehlen allerdings einen UV-Schutz bis 400 nm.1 ZEISS Brillengläser werden deshalb automatisch mit einem umfassenden UV-Schutz bis 400 nm geliefert – sowohl klare Brillengläser als auch Sonnenbrillengläser.

Zwar erkennen Sie am CE-Zeichen auf der Innenseite des Brillenbügels, ob Ihre Sonnenbrille einen UV-Schutz hat. Das CE-Gütesiegel garantiert allerdings lediglich einen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung bis 380 nm.

Zwar erkennen Sie am CE-Zeichen auf der Innenseite des Brillenbügels, ob Ihre Sonnenbrille einen UV-Schutz hat. Das CE-Gütesiegel garantiert allerdings lediglich einen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung bis 380 nm.

Sind Sie unsicher, ob Ihre Brille oder Sonnenbrille über guten UV-Schutz verfügt, so hilft Ihnen Ihr Optiker gerne weiter. Er kann Ihre Brille auf eventuell vorhandenen UV-Schutz überprüfen oder Ihnen gute Sonnenschutzgläser beziehungsweise Brillengläser mit UV-Schutz empfehlen. Auch für Tönungen mit UV-Schutz oder selbsttönende Brillengläser mit UV-Schutz ist er Ihr idealer Ansprechpartner.

Der Unterschied zwischen UV-Schutz und Blendschutz

Ist von Blendschutz die Rede, so bezieht sich dies auf den Teil des Sonnenlichts, den wir sehen und wahrnehmen können. Insofern ist jedes dunkle Brillenglas immer auch ein Blendschutz, da es Teile des sichtbaren Lichts ausblendet oder reduziert. Es gibt allerdings auch einen unsichtbaren Teil: die UV-Strahlung. Und für diese benötigen unsere Augen einen entsprechenden Schutz – auch an bewölkten Tagen, wenn sich die Sonne gar nicht richtig zeigt. Fehlt dieser UV-Schutz, kann es zu einer Augenschädigung kommen. Diese kann sich auf vielfältige Art und Weise ausprägen – von einer eher harmlosen Bindehautentzündung über vorübergehende „Schneeblindheit“ bis hin zu zerstörten Sehzellen oder der Entstehung von Grauem Star.

Lesen Sie hier mehr über die unterschiedlichen Arten von UV-Licht

Diese Kategorien gibt es beim Blendschutz

Bei Sonnenbrillen ist zusätzlich zum UV-Schutz auch der Blendschutz wichtig. Unter Blendschutz versteht man den Schutz des Auges vor einfallendem Licht durch die Tönung oder die Polarisierung der Brillengläser, etwa um Irritationen durch Reflexionen auf Wasseroberflächen oder nasser Straße zu verringern. Dieser Schutz ist aufgeteilt in verschiedene Kategorien – je nach Intensität der Abdunkelung. Für nahezu jede Alltagssituation gibt es Sonnenbrillengläser mit wirksamem Blendschutz. Welche Kategorie optimal für Sie geeignet ist, hängt davon ab, wann und wo Sie Ihre Sonnenbrille tragen möchten.

Ob klares Brillenglas oder Sonnenbrillenglas: Ab sofort erhalten Sie alle Brillengläser von ZEISS mit serienmäßigem UV-Schutz bis 400 nm.

Erfahren Sie mehr über die guten und schlechten Seiten von UV-Licht


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    International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP), American Conference of Governmental and Industrial Hygienists (ACGIH), ISO 21348 (definitions of Solar Irradiance Spectral Categories), also applied in Australian Sunlens Standard AS/NZS 1067:2003 and definition adopted by the World Health Organization (WHO)