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Optimal sehen beim Radsport: Welche Brillengläser helfen Bikern?

Geschwindigkeit, wechselnde Lichtverhältnisse und umherfliegende Teilchen stellen besondere Anforderungen an Brillen für den Radsport: Die Tipps von BESSER SEHEN.

16. Oktober 2022
  • Zwei Frauen mit Brillengläsern auf dem Rad.

Ob Radprofi oder Hobby-Biker, eine gute Sportbrille ist eine der Grundvoraussetzungen für die Sicherheit beim Biken. Aufgrund von hohen Geschwindigkeiten auf Asphalt oder im Gelände, häufig wechselnden Lichtverhältnissen von greller Sonne bis Licht-Schatten-Wechsel und ins Gesicht fliegendem Schmutz, Insekten bis hin zu kleinen Steinchen zählen Biker-Brillen zur Sicherheitsausrüstung in diesem Sport. Auf was Sie beim Kauf einer Radsportbrille achten sollten und welche Möglichkeiten es bezüglich der Wahl der Brillengläser gibt, erfahren Sie bei BESSER SEHEN.

Biker-Brillen müssen echte Multitalente sein, die Augen vor schädlicher UV-Strahlung, Fahrtwind, Insekten, Staub bis hin zu Schmutz und kleinen aufgewirbelten Steinchen sicher schützen. Das aber, ohne den Fahrer zu stören, denn Radsportbrillen müssen leicht sein, das Nasenbett und die Bügel dürfen nicht drücken und müssen gut unter dem Helm zu tragen sein. Besonders wichtig ist außerdem das kontrastreiche Sehen beim Biken. Das Auge muss sich ständig wechselnden Lichtverhältnissen und dem Spiel von Licht und Schatten anpassen. Ferner sollte die Brille einen ausreichenden Blendschutz bieten.

Brillengläser für die Radsportbrille

Neben einer gut sitzenden und robusten, gebogenen Brillenfassung sind die Brillengläser von großer Bedeutung. Sie müssen nicht nur UV-Schutz, Windschutz und Schutz vor Umherfliegendem bieten, sondern den Sportler perfekt die Strecke bei Licht, im Schatten und auch bei schlechtem Wetter sehen lassen. Carl Zeiss Vision hat ein Sortiment an Brillengläsern entwickelt, die eine kompromisslose Sicht und großen Sehkomfort zugleich für den Biker bieten. Die Gläser sind speziell auf den Wechsel der Lichtverhältnisse von geringer bis zu großer Helligkeit optimiert worden.

 

1. Polarisierende Brillengläser

Schnelle und häufige Licht-und-Schatten-Wechsel sind für das Auge anstrengend. Kommen noch Blendeffekte und Spiegelungen vor allem bei Gegenlicht dazu, können wir vielleicht Gefahren, Kurven oder Spurwechsel erst zu spät erkennen. Dies bedeutet nicht nur einen Zeitverlust für das Bremsmanöver, sondern stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Brillen – ob mit oder ohne Korrektion – mit polarisierenden Brillengläsern bieten optimalen Blendschutz und helfen, Reflexionen von hellen, glatten Oberflächen z. Bsp. von Pfützen oder Wasserflächen zu filtern. Man sieht auf dem Bike besser und früher Gefahren durch weniger Blendung.

 

2. Gebogene Brillengläser

Die Durchbiegung der Brillenfassung bei der Radsportbrille ist extrem wichtig. Sie muss sich optimal an das Gesicht anpassen, um die Augen zu schützen. Die Sehschärfe im kompletten Sichtfeld ist wichtig, gerade für Biker mit Korrektion. Potenzielle Gefahren müssen auch seitlich klar wahrgenommen werden. Viele Radsportler tragen unter der Sportbrille Kontaktlinsen. Falls doch Staub oder Sandpartikel unter die Brille und sogar unter die Kontaktlinse geraten, wird das sehr unangenehm. Bislang entstanden durch die sportliche „schräge“ Stellung der gebogenen Brillengläser in der Brillenfassung physikalisch bedingt unangenehme Abbildungsfehler in den Randbereichen. ZEISS Sportbrillengläser bieten dank einer speziellen Technologie bei Design und Fertigung höchste Sehpräzision auch in den seitlichen Randbereichen des Brillenglases. Ob Gleitsicht- oder Einstärkengläser – mit den gebogenen Sportbrillengläsern von ZEISS ist der Sehverlust in den Seitenbereichen Geschichte, auch bei hohen Dioptrienzahlen.

Die besten Brillenglasfarben für Biker

Die Brillenglastönungen Amber und Rosé steigern die Sehschärfe und sind für den Radsport sehr empfehlenswert. Sie liefern das hellste Sichtfeld und sind bei schwacher bis keiner Sonne gut geeignet. Aufgrund der Kontraststärke sind diese Tönungen für den Straßenradsport besonders empfehlenswert. Durch kürzere Reaktionszeiten tragen sie zur Verbesserung der sportlichen Leistung und der Sicherheit bei. Ist die Sonneneinstrahlung gering bis gar nicht vorhanden, wird es noch wichtiger, Tönungen zu haben, die auch kleinste Details schnell und scharf erkennen lassen. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Tönung für den Radsport darauf, dass Sie eine nicht zu dunkle Tönung Variante wählen, denn Sie wechseln sehr schnell von sehr sonnigen Streckenteilen in schattige Bereiche – beispielsweise unter Bäumen oder unter Brücken und in Tunnels. Von selbsttönenden Brillengläsern raten wir Radsportlern ab, da für ihren Einsatzbereich die Aufhellung der Brillengläser trotz aller Leistungsfähigkeit moderner phototroper Brillengläser dennoch zu langsam ist.

Auch empfehlenswert, aber weniger leistungsfähig, sind graue Brillengläser. Sie reduzieren die Blendung, und die Farben werden naturgetreu wiedergegeben. Sie bieten das ganze Jahr über eine gute Sicht, auch bei hellem Tageslicht.

Da in unserer Atmosphäre der Blauanteil im Sonnenlicht vorherrscht, ist unsere Fähigkeit, Kontraste zu sehen, eingeschränkt. So kann uns der Boden eben erscheinen, obwohl er Unebenheiten aufweist.Gelbe Brillengläser filtern den Blauanteil im Licht stärker heraus, so dass wir kontrastreicher sehen. Diese Tönung bietet dem Radsportler eine bessere Sicht bei weniger Licht, d.h. dunkleren Lichtverhältnissen mit weniger Sonneneinstrahlung.

Bei mittlerer bis starker Sonneneinstrahlung sind so genannte Blue Attenuator Brillengläser („Blaudämpfer“ z.B. Skylet von Carl Zeiss Vision) besonders geeignet. Sie reduzieren gezielt die Transmission des Blaulichtanteils und erhöhen damit das Kontrastempfinden bei einer neutralen Farbwiedergabe.

Viele Brillengläser sind auch in polarisierender Ausführung erhältlich. Ein polarisierendes Brillenglas eliminiert ganz bestimmte Anteile des Lichts, die vor allem von spiegelnden Oberflächen wie Wasserflächen oder regennassen Straßen im Gegenlicht stammen. Das Herausfiltern dieser „senkrecht schwingenden“ Lichtanteile führt damit zu einer deutlichen Reduktion des Blendungsempfindens und erhöht die Sicherheit beim Biken.

Brillenglasveredelungen und -materialien für die Radsportbrille

Ihre Biker-Brille muss viel aushalten. Nach der Tour wird sie mit Staub, Schmutz und Insekten stärker verunreinigt sein als jede andere Sportbrille. Investieren Sie in eine gute CleanCoat-Beschichtung, damit Ihre Brille leicht zu reinigen ist. Hydrophob wirkende Brillenglasveredelungen sind extrem glatt und lassen Schweiß, Regen und andere Rückstände sogar abperlen. Eine gute Entspiegelung – gerade auch auf der Rückseite des Brillenglases – minimiert störende Lichtspiegelungen, die extrem störend und irritierend wirken können.

Nicht zuletzt sollten die Brillengläser der Biker-Brille äußerst robust und widerstandsfähig sein. Empfehlenswert sind Gläser z.B.. aus Polycarbonat und Polyamid (Nylon), die auch einen Sturz aushalten.

Was Sie unbedingt beachten sollten:

  • Testen Sie bei Ihrem Augenoptiker sehr genau aus, wie die Ausstattung Ihrer Radsportbrille sein soll.
  • Nehmen Sie Ihren Helm unbedingt zur Anprobe mit, und prüfen Sie, ob das Sichtfeld für Sie ausreichend groß ist.
  • Schützt die Brille ausreichend vor Fahrtwind? Einige Augenoptiker haben sich auf Sportbrillen spezialisiert und bieten Windgebläse, Golfparcours oder Rennräder zur Simulation der Anwendungssituation im Fachgeschäft an.
  • Lässt sich die Brille gut auf- und absetzen?
  • Um die Farbtönung zu testen, sollten Sie unbedingt den Augenoptikerbesuch auf einen sonnigen Tag legen.

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