MRB Guss

MRB Guss sichert die Qualität seiner Eisengussteile mit 2D-Röntgenprüfung

Seit Dezember 2020 röntgt die MRB Guss GmbH Herzogenburg bei Wien seine Eisengussteile mit dem Gerät ZEISS BOSELLO MAX 450kV. Eine Investition, die sich auszahlt. Denn mit dieser Anlage sichert das Unternehmen die Qualität der Gussteile nicht nur schneller, sondern auch umfassender. Ein Vorteil, der der Firma hilft, effizienter zu fertigen sowie neue Kunden zu gewinnen.

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Einmal Gießer immer Gießer. So steht es in der Unternehmensbroschüre der Firma MRB Guss. Die Faszination des Eisengusses teilt neben den beiden Geschäftsführern von MRB Guss, Markus Rosenthal und Ralf Bachus, auch Michael Gundacker. Für den Leiter des Qualitätsmanagements ist es eine große Kunst, den Schmelz- und Gießprozess so stabil zu halten, dass der gewünschte Werkstoff und die Teile in der geforderten Qualität entstehen und das zu konkurrenzfähigen Kosten. Zudem ist sich die Firma ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst. Sie wollen die Energieeffizienz ihrer Gussteile steigern.

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Für einen zerstörungsfreien Blick ins Innere

Für Gundacker lässt sich das ohne eine zukunftsfähige Qualitätssicherung nicht erreichen. Neben der Analyse des Sands, aus dem die Gussformen entstehen, und der Schmelze werden deshalb auch die Gussteile umfassend geprüft. In der Branche ist es üblich, Stichprobenteile aufzuschneiden und zu analysieren. An welchen Stellen der Schnitt erfolgt, wird über ein Simulationsprogramm bestimmt. Dieses zeigt an, wie wahrscheinlich Porositäten, Lunker oder Einschlüsse an bestimmten Stellen sind.

„Doch sicher, dass das Bauteil keine Defekte an anderen Stellen hat, ist man mit diesem Verfahren nicht“, so der Leiter des Qualitätsmanagements. Im Worstcase fallen die Fehler deshalb erst während der Bearbeitung auf. Mitunter zu einem Zeitpunkt, wenn das Teil bereits beim Kunden liegt. Das ist nicht nur unter Umwelt- und Kostengesichtspunkten ein Problem. Auch das Image leidet.

Um das zu vermeiden, steht seit Dezember 2020 ein Röntgengerät in Herzogenburg. „Das bringt uns einen großen Schritt voran – auch bei der Kundenakquise“, erklärt Gundacker. Für ihn ist das Röntgengerät der Joker, mit dem er das Spiel gewinnt.

Die Röntgenergebnisse können uns helfen, Fehler zu vermeiden, bevor sie entstehen.

Michael Gundacker,

Leiter Qualitätsmanagement, MRB Guss GmbH

Ein Gerät – viele Vorteile

Zum Einsatz kommt das Röntgengerät ZEISS BOSELLO MAX 450kV insbesondere bei der Erstbemusterung und zur Prüfung von Stichproben. Nur für einen Kunden aus der Luftfahrt werden alle Teile durchleuchtet.

Obwohl das Gerät erst einige Monate im Einsatz ist, sind die Vorteile bereits spürbar. Verkürzt hat sich beispielsweise der Anlauf der Serienproduktion. Das freut nicht nur die Kunden. Es macht auch die Fertigung wirtschaftlicher.

Und weil die umfassenden Röntgenergebnisse einen detaillierten Soll-Ist-Vergleich mit der Simulation ermöglichen, verbessert sich die Qualität der Teile stetig. Mittelbar bieten die Röntgendaten auch für die Konstruktion bzw. für die gießtechnische Optimierung der CAD-Modelle einen Mehrwert. „Sie können uns helfen, Fehler zu vermeiden, bevor sie entstehen.“

Der spürbarste Vorteil in den Augen von Gundacker ist jedoch, dass sie dank der zerstörungsfreien und umfassenden Prüfung mittlerweile schneller reagieren. Werden Defekte an relevanten Stellen detektiert, sortieren die Werker die betroffenen Teile sofort aus. Da also keine Schlecht-Teile mehr bearbeitet werden, wird wirtschaftlicher und nachhaltiger agiert.
 

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Ein harter Auswahlprozess

Obwohl MRB Guss bereits Messgeräte von ZEISS verwendet und sie mit dem Support ausgesprochen zufrieden sind, ein Selbstläufer war der Verkauf des mehrere 100.000 Euro teuren Gerätes nicht.

MRB Guss fragte mehrere Hersteller an, die typische Bauteile erhielten und eine Machbarkeitsstudie durchführen sollten. Hier trennte sich bereits die Streu vom Weizen. Eine hohe Auflösung für die Gussteile wie beispielsweise einem ca. 600 Millimeter langen Abgaskrümmer konnten nicht alle Hersteller vorlegen.

Für ZEISS sprach neben der Leistungsfähigkeit und des Supports auch die Größe des Gerätes. Im Vergleich zu anderen Röntgengeräten der Leistungsstärke wiegt die ZEISS Anlage mit 14-16 Tonnen nur knapp die Hälfte.

Obwohl für das Röntgen der Gussteile bei MRB Guss ein Gerät mit einer geringeren Leistungsfähigkeit für einen großen Teil des bestehenden Produktportfolios genügt hätte, entschied sich die Geschäftsführung für die Anlage mit 450 kV. Damit können bis zu 50 Millimeter Metall durchleuchtet werden. Gundacker ist sich sicher: Das ist eine „zukunftsweisende Entscheidung, die sich für den Standort auszahlt“.


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