Gesundheit + Vorsorge

Grüner Star, Grauer Star, AMD und Co.: Augenkrankheiten und wie man sie rechtzeitig erkennt

Symptome, Ursachen und Therapie im Überblick

20. Februar 2022

Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan – und so komplex wie empfindlich. Zahlreiche Augenkrankheiten können unsere Sehleistung beeinflussen und zu mitunter schweren Beeinträchtigungen der Wahrnehmung führen. Von harmlosen Augenerkrankungen wie chronisch trockenen Augen, Glaskörpertrübungen und Schielen über Augenkrankheiten wie Grauer Star, Grüner Star und Makula-Degeneration. BESSER SEHEN erklärt: Was sind die häufigsten Augenkrankheiten, woran erkennt man sie? Symptome, Ursachen, Therapie und Vorbeugung – ein Überblick.

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Grüner Star (Glaukom)

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  • Abgesehen von einem Glaukom-Anfall, bei dem der Augeninnendruck plötzlich und rapide ansteigt, macht sich ein Glaukom erst bemerkbar, wenn es bereits zu beträchtlichen Schäden an Sehnerv und/oder Netzhaut gekommen ist. Typische Symptome sind tränende Augen und Sehstörungen wie zum Beispiel ein bogenförmig von außen her verengtes Gesichtsfeld. Dies ist der Bereich, den man sehen kann, ohne den Kopf zu bewegen. Manchmal kommt es auch zu Ausfällen im Zentrum des Sehbereichs oder farbigen Ringen bei der Betrachtung heller Lichtquellen.   Bei bestimmten Formen des Glaukoms erleben Betroffene auch einen allgemeinen Sehschärfeverlust und verminderte Kontrastwahrnehmung.

    Von einem akuten Glaukom oder auch Glaukom-Anfall spricht man, wenn es zu einem starken, plötzlichen Druckanstieg im erkrankten Auge kommt. Dies kann neben Symptomen wie einem geröteten und „harten“ Auge, Augen- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Lichtstarre (wenn die Pupille nicht auf Licht reagiert) auch von einem plötzlichen Sehverlust begleitet werden.

  • Glaukom ist ein Überbegriff für unterschiedliche Formen des grünen Stars, bei denen meist ein erhöhter Augeninnendruck und/oder eine Durchblutungsstörung des Sehnervs vorliegt. Seltener entsteht Grüner Star auch bei niedrigem Augeninnendruck. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen einen erhöhten Augeninnendruck und somit die Wahrscheinlichkeit, an einer der verschiedenen Formen des Glaukoms zu erkranken. Dazu zählen Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augenentzündungen, Kurzsichtigkeit, zahlreiche Kortison-Behandlungen, eine eventuell vorhandene familiäre Vorbelastung und ein Alter über 65 Jahre.

  • Die jeweilige Form des Glaukoms entscheidet über die Therapie. In vielen Fällen helfen Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks. Alternativ kann eine Laserbehandlung oder ein operativer Eingriff den gewünschten Erfolg bringen. Die Glaukom-Operation erfolgt meist unter örtlicher Betäubung.

    Ein akutes Glaukom gilt als medizinischer Notfall und muss sofort behandelt werden, da es sonst zur Erblindung führen kann. Mit Hilfe von Medikamenten wird der Augendruck des Patienten gesenkt, anschließend erfolgt eine Operation.

  • Der Augenerkrankung Grüner Star lässt sich nicht direkt vorbeugen, lediglich die Risikofaktoren können beeinflusst werden. Beugt man also zum Beispiel der Entstehung von Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck vor, senkt man damit auch wirksam das Glaukom-Risiko.

Grauer Star (Altersstar, Katarakt)

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Typische Symptome bei Grauem Star sind verblassende Farben und Kontraste

  • Je nach Stadium des Katarakts kommt es zu unterschiedlich starker Ausprägung der Symptome. Typische Symptome bei Grauem Star sind verblassende Farben und Kontraste, erschwerte Sicht in der Dämmerung oder, bei ungünstigen Lichtverhältnissen, gesteigertes Blendungsempfinden sowie eingeschränkte Hell-Dunkel-Anpassungsfähigkeit. Betroffene erleben eine gravierende Einschränkung des Sehens: räumlich, in der Nähe (zum Beispiel beim Lesen) und in der Ferne (etwa beim Fernsehen).

  • Grauer Star hat zahlreiche Ursachen. Die häufigste ist der natürliche Alterungsprozess des Auges. Auch Diabetes mellitus (Typ 1 und 2), Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Tabakkonsum, Augenverletzungen, Medikamente (zum Beispiel Kortison in allen Darreichungsformen), Nährstoffmangel, eine chronische Entzündung der Aderhaut oder Strahlung (zum Beispiel UV-, Röntgen- oder Infrarotstrahlung) begünstigen die Entstehung eines Katarakts. Der Graue Star kann auch angeboren sein. In diesem Fall hat er meist nicht-erbliche Ursachen, etwa eine Infektion mit Röteln im Mutterleib.

  • Grauer Star kann nur durch eine Operation wirksam behandelt werden. Hierbei wird die trübe Linse durch eine Kunstlinse (meist aus Acryl oder Silikon) ersetzt. Der Eingriff findet in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung statt. Als Erstes wird das stärker betroffene Auge operiert, das zweite Auge folgt normalerweise einige Tage oder Wochen später – je nach Heilungsverlauf.

  • Ein sogenannter Altersstar ist eine natürliche Entwicklung, ihm kann daher nicht vorgebeugt werden Etwas anderes gilt, wenn der Graue Star durch andere Faktoren verursacht wird. Rauchen ist nachweislich an der Entstehung des Grauen Stars beteiligt – damit aufhören beugt somit auch einer Erkrankung vor. Wichtigste Maßnahmen zur Vorbeugung von Diabetes sind eine bewusste, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung. Das Risiko für Verletzungen am Auge hingegen lässt sich reduzieren, indem bei gefährlichen Tätigkeiten (etwa Bohren oder Schleifen) immer eine Schutzbrille getragen wird. Um Schäden durch UV-Strahlung zu vermeiden, sollte immer eine Brille mit entsprechender Beschichtung getragen werden, zum Beispiel im Urlaub oder Solarium eine Sonnenbrille oder im Gebirge eine Skibrille.

Makula-Degeneration (AMD)

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    Typisches Symptom für eine feuchte AMD ist die beeinträchtigte Sicht bei geraden Linien (zum Beispiel bei Bilderrahmen oder Kachelfugen), diese wirken verbogen.

    Man unterscheidet zwischen „trockener“ und „feuchter“ Makula-Degeneration. Eine trockene Makula-Degeneration äußert sich meist erstmals durch eine verminderte Sehschärfe im zentralen Gesichtsfeld. Beim Lesen sind Buchstaben im Randbereich scharf, in der Mitte leicht verschwommen. Betroffenen fällt es häufig schwer, Gesichter zu erkennen. Mit Fortschreiten der Makula-Degeneration nimmt auch die Sehfähigkeit immer mehr ab, bis das zentrale Gesichtsfeld stark beeinträchtigt oder vollständig ausgefallen ist.

    Die feuchte AMD hingegen entwickelt sich aus der trockenen Makula-Degeneration. Sie ist zwar seltener, schreitet aber schneller voran. Es kommt zunächst zu drastischen Einschränkungen der Nah- und Weitsicht, schließlich zu irreversiblem Sehverlust. Typisches Symptom für eine feuchte AMD ist die beeinträchtigte Sicht bei geraden Linien (zum Beispiel bei Bilderrahmen oder Kachelfugen), diese wirken verbogen.

  • Bei einer trockenen Makula-Degeneration bildet sich ein Teil der Netzhaut zurück, wird dadurch dünner und stirbt ab. Hierbei werden Sehzellen in der Mitte der Netzhaut zerstört. Bei der feuchten Makula-Degeneration wachsen neue Gefäße aus der Aderhaut in die Makula, verursachen dort Blutungen und Wassereinlagerungen.

  • Es ist zwar nicht möglich, eine trockene Makula-Degeneration zu heilen. In vielen Fällen kann eine Therapie den Verlauf allerdings aufhalten oder zumindest verlangsamen.

    Eine feuchte Makula-Degeneration hingegen kann durch ambulante Injektion eines bestimmten Medikamentes in das Auge behandelt werden (intravitreale Injektion), das die neu gebildeten Blutgefäße zurückdrängt und die Makula wieder „trocknet“. Da damit meist keine dauerhafte Heilung erreicht wird, muss die Therapie über Jahre hinweg regelmäßig erneut durchgeführt werden.

  • Da eine Makula-Degeneration eine der typischen Augenerkrankungen im Alter darstellt, sollte ab dem 55. Lebensjahr eine regelmäßige Netzhautuntersuchung durch den Augenarzt stattfinden. So können im Falle einer Erkrankung frühzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Glaskörpertrübungen („Mouches volantes“, „Floater“ oder „fliegende Mücken“)

(„Mouches volantes“, „Floater“ oder „fliegende Mücken“)

Glaskörpertrübungen machen sich durch dunkle, oft durchsichtige Punkte, Streifen oder Schlieren im Sichtfeld bemerkbar.

Glaskörpertrübungen machen sich durch dunkle, oft durchsichtige Punkte, Streifen oder Schlieren im Sichtfeld bemerkbar.

  • Glaskörpertrübungen machen sich durch dunkle, oft durchsichtige Punkte, Streifen oder Schlieren im Sichtfeld bemerkbar – insbesondere vor einem hellen Hintergrund, etwa beim Lesen oder beim Blick in den Himmel oder auf Schnee. Sie scheinen vor dem Auge herumzufliegen, folgen dabei dem Blickverlauf. Das Phänomen wird daher auch als „Mouches volantes“ bezeichnet – französisch für „fliegende Mücken“.

  • Ursache für „fliegende Mücken“ ist meist der natürliche Alterungsprozess des Glaskörpers (Corpus vitreum). Dieser füllt den größten Teil des Augapfels aus. Er besteht zu 98 Prozent aus Wasser, zu zwei Prozent aus Eiweißbestandteilen und Bindegewebsfasern. Normalerweise sind diese Bestandteile gleichmäßig im Wasser verteilt und daher unsichtbar. Im Laufe der Zeit schrumpft der Glaskörper allerdings und verflüssigt sich. Dadurch ballen sich die Kollagenfasern zusammen und werden plötzlich für das eigene Auge als Trübungen sichtbar. Glaskörpertrübungen zählen zu den typischen Augenerkrankungen im Alter. Etwa zwei Drittel der 65- bis 85-Jährigen klagt über entsprechende Beschwerden, kurzsichtige Menschen sind meist früher betroffen als normal- oder weitsichtige. Auch Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus, eine Verletzung bzw. Prellung des Auges oder die Einnahme bestimmter Medikamente kann zu Glaskörpertrübungen führen.

  • Auch wenn die „fliegenden Mücken“ oft als störend empfunden werden: In den meisten Fällen sind sie harmlos und müssen nicht behandelt werden. Sollten die Trübungen die Sicht und somit die Lebensqualität allzu stark einschränken, gibt es zwei Möglichkeiten der Therapie. Zum einen die Glaskörperentfernung (Vitrektomie): Hierbei wird der Glaskörper ganz oder teilweise entnommen und das Auge stattdessen mit Flüssigkeit oder Gas gefüllt. Augenärzte raten von dieser Therapie aufgrund des Erblindungsrisikos jedoch ab. Neuer und weniger risikoreich ist die sogenannte Laser-Vitreolyse. Hierbei handelt es sich um ein nicht-invasives Verfahren zur Behandlung von Glaskörpertrübungen. Die Laser-Vitreolyse wird ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt und ist nahezu schmerzfrei: Die Trübungen im Glaskörper werden mit einem Laser aufgelöst beziehungsweise zerkleinert (Photodisruption). Im Vergleich zu einer Glaskörperentfernung bietet diese Therapie deutlich weniger Risiken und Nebenwirkungen.

    Dringenden Handlungsbedarf gibt es in folgenden Ausnahmefällen: Wenn die Trübungen plötzlich an Intensität und Anzahl stark zunehmen oder Lichtblitze hinzukommen, so kann dies auf eine beginnende Netzhautablösung hindeuten. In diesem Fall sollte sofort eine augenärztliche Untersuchung eingeleitet werden. Dies gilt auch, wenn es zu einer Art „Rußregen“ kommt: Sehen Betroffene schlagartig zahlreiche Punkte, die sich regenartig bzw. wie aufsteigender Rauch in das Gesichtsfeld bewegen, so liegt womöglich eine Glaskörperblutung vor, die umgehend – gegebenenfalls in einer Klinik – von einer Augenärztin bzw. einem Augenarzt untersucht werden sollte. Bitte beachten Sie, dass Sie in beiden Fällen nach der Untersuchung beim Augenarzt für einige Stunden fahruntauglich sind, da in der Regel die Gabe von pupillenerweiternden Augentropfen erforderlich ist.

  • Verschiedene Faktoren beeinflussen die Augengesundheit und somit auch den Alterungsprozess des Auges. Dazu zählen beispielsweise eine gesunde Ernährung und eine ausgeglichene Lebensweise. Davon abgesehen sollte übermäßiger Druck auf die Augen vermieden werden, etwa durch starkes Reiben.

Latentes oder verstecktes Schielen

(Winkelfehlsichtigkeit, Heterophorie)

Doppelbilder

Doppelbilder

  • Betroffene leiden oft unter Kopfschmerzen, Augenbrennen oder einer allgemeinen Überanstrengung der Augen, häufig begleitet von einem Gefühl der Abgeschlagenheit. Hinzu kommen verschwommenes Sehen, Augenschmerzen oder die Wahrnehmung von Doppelbildern.

  • Bei latentem Schielen sind die Augen des Betroffenen nicht exakt parallel ausgerichtet, wodurch das räumliche Sehvermögen beeinträchtigt wird. Gehirn und Augenmuskulatur versuchen permanent, Doppelbilder zu vermeiden, was für Betroffene sehr anstrengend sein kann. Verschiedene Faktoren beeinflussen das Auftreten einer Winkelfehlsichtigkeit: Alkoholkonsum, Stress, Ermüdung oder psychische Belastung. Langes und intensives Arbeiten am Bildschirm kann die Entstehung einer Winkelfehlsichtigkeit ebenfalls fördern.

  • Latentes Schielen ist oftmals ein Symptom der Überbelastung der Augen und bleibt meist unbehandelt. Kommt es zu Beeinträchtigungen, lässt sich Heterophorie durch eine entsprechend angepasste Prismabrille korrigieren. Sie gleicht die uneinheitliche Wahrnehmung durch einen speziellen Schliff in mindestens einem der Brillengläser aus. So werden die Beweglichkeit und das Zusammenspiel der Augen verbessert, was dem Träger eine entspanntere und bessere Sicht ermöglicht.

  • Einer Winkelfehlsichtigkeit lässt sich zwar grundsätzlich nicht vorbeugen. Allerdings kann man Maßnahmen ergreifen, um eventuelle Folgen, wie etwa eine Sehschwäche, zu vermeiden. Kleinkinder und Babys sollten daher regelmäßig untersucht werden, um gegebenenfalls so früh wie möglich mit einer entsprechenden Therapie beginnen zu können.

Manifestes Schielen

(Begleitschielen, Heterotropie, Strabismus concomitans)

smiling baby with eyeglasses
  • Das manifeste Schielen oder auch Begleitschielen tritt meist bereits im Baby- oder Kleinkindalter auf. Beim Begleitschielen bewegt sich das Augenpaar zwar in alle Blickrichtungen gleichmäßig, trotzdem sind die Augen nicht auf ein und dasselbe Objekt gerichtet. Der Schielwinkel ist in allen Blickrichtungen gleich.

  • Begleitschielen kann vererbt werden oder Folge von Weitsichtigkeit sein. Auch eine einseitige Sehschwäche oder eine Beeinträchtigung des räumlichen Sehens kommen als Ursache in Frage.

  • Zur Behandlung von Begleitschielen wird die sogenannte Okklusionstherapie angewandt. Hierbei wird das gesunde Auge stundenweise für einige Tage abgedeckt, um das Sehen mit dem schielenden Auge zu trainieren. So erhält das Sehzentrum im Gehirn die notwendigen Impulse, um sich vollständig auszubilden.

  • Begleitschielen lässt sich nicht vorbeugen. Allerdings kann man Maßnahmen ergreifen, um eventuelle Folgen, wie etwa eine Sehschwäche, zu vermeiden. Kleinkinder und Babys sollten daher regelmäßig untersucht werden, um gegebenenfalls frühzeitig mit einer entsprechenden Therapie zu beginnen.

Lähmungsschielen

(Parese, Strabismus paralyticus, Strabismus incomitans)

Lähmungsschielen
  • Beim Lähmungsschielen fällt einer oder mehrere der äußeren Augenmuskeln oder ein versorgender Nerv schlagartig aus. Betroffene sehen urplötzlich Doppelbilder und klagen über schlechtes räumliches Sehvermögen („danebengreifen“), häufig begleitet von Übelkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Schwindel. Überempfindlichkeit gegen Licht, „zittrige“ oder brennende Augen und übermäßiges Blinzeln können ebenfalls auftreten. Der Schielwinkel verläuft je nach Blickrichtung unterschiedlich. Menschen mit Lähmungsschielen nehmen oft auch eine kompensatorische Kopfschiefhaltung ein, um den gelähmten Muskel zu entlasten. Sprich: Die Kopfhaltung wird so angepasst, dass der Blick trotz Fehlstellung des Auges geradeaus geht.

  • Lähmungsschielen entsteht meist durch eine vorangegangene Verletzung, eine neurologische Erkrankung, Schädigungen eines Hirnnervs oder eine Entzündung des Augenmuskels. Auch Durchblutungsstörungen oder Tumore, zum Beispiel im Gehirn oder Augenhöhlenbereich, können für das Lähmungsschielen ursächlich sein.

  • Die Therapien bei Lähmungsschielen unterscheiden sich je nach Ursache. In Frage kommt beispielsweise die Korrektur mittels einer Prismabrille. Sie gleicht die uneinheitliche Wahrnehmung durch einen speziellen Schliff in mindestens einem der Brillengläser aus. Alternativ möglich ist eine Operation der betroffenen Augenmuskeln oder eine Therapie mit dem Nervengift Botulinumtoxin. In manchen Fällen bildet sich das Lähmungsschielen nach einigen Wochen oder Monaten auch von selbst zurück.

  • Die Möglichkeiten der Vorbeugung sind abhängig von der jeweiligen Ursache des Lähmungsschielens und zu unterschiedlich und vielfältig, um an dieser Stelle detailliert darauf einzugehen. Ihr Augenarzt berät Sie bei einer entsprechenden Diagnose gerne ausführlich.

Keratokonus (Hornhautkegel)

Sun corona on blue sky.

Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung berichten von verzerrter Sicht oder Ringen um helle Lichtquellen herum, Schattenbildung an Objekten, Doppelbildern, gesteigerter Lichtempfindlichkeit und eingeschränktem Sehvermögen in der Dämmerung oder der Dunkelheit.

  • Die Hornhaut beider Augen wird dünner und verformt sich kegelförmig. Durch die fortschreitende Verformung nimmt auch die Sehschärfe kontinuierlich ab. Daher kann es auch ein Hinweis auf das Anfangsstadium eines Keratokonus sein, wenn sich die Brillenwerte innerhalb kurzer Abstände verändern. Es sind stets beide Augen betroffen, allerdings nicht immer gleich stark. Der Keratokonus kann schon im Kindesalter auftreten, äußert sich aber meist erst zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Auch der Krankheitsverlauf variiert von Patient zu Patient stark. Manche nehmen den Keratokonus lediglich als leichte Sehschwäche wahr, bei anderen ist eine Operation notwendig. Das Tragen von Kontaktlinsen ist meist nicht mehr möglich. Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung berichten von verzerrter Sicht oder Ringen um helle Lichtquellen herum, Schattenbildung an Objekten, Doppelbildern, gesteigerter Lichtempfindlichkeit und eingeschränktem Sehvermögen in der Dämmerung oder der Dunkelheit.

  • Die Ursachen und Risikofaktoren für einen Keratokonus sind trotz zahlreicher Studien nicht ausreichend belegt. In Verdacht stehen u.a. eine Schilddrüsendysfunktion oder eine genetische Vorbelastung, da der Keratokonus vermehrt innerhalb einer Familie auftritt. Hoher Risikofaktor für die Entstehung eines Keratokonus ist zudem heftiges und häufiges Reiben der Augen über einen langen Zeitraum, zum Beispiel bei einer  Allergie.

  • Die Behandlung eines Keratokonus unterscheidet sich je nach Ursache, sollte grundsätzlich aber so früh wie möglich beginnen. Ist die Schilddrüse verantwortlich, kann eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen hilfreich sein. Im späten Stadium hilft oft nur noch eine Hornhauttransplantation.

  • Aller Voraussicht nach kann man einem Keratokonus nicht gezielt vorbeugen, da vermutlich genetische Faktoren an seiner Entstehung beteiligt sind. Man kann aber die Risikofaktoren minimieren und zum Beispiel im Falle einer Allergie bewusst davon absehen, die Augen zu reiben, oder Maßnahmen einleiten, damit kein Juckreiz entsteht. Dies kann beispielsweise eine Desensibilisierung sein oder die Einnahme entsprechender Medikamente.

Augenkrankheiten müssen von einem Augenarzt diagnostiziert und behandelt werden. Sollten Symptome auftreten, die Sie nicht beurteilen können, so ist ein Augenarzt immer die erste Anlaufstelle. Sind Ihre Augen gesund, kann der Augenoptiker prüfen, ob mit Maßnahmen zur Sehkorrektur eine Verbesserung der Sicht erreicht werden kann.

ZEISS Vision Care

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