Augenoptiker als Schlüsselpartner: Teleophthalmologie für ortsnahe und zuverlässige Augenvorsorge
„Ortsnah, zeitnah, schnell und zuverlässig – einfach passend“
23. Juni 2025
Die Augenvorsorge spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Augenerkrankungen, die oft unbemerkt bleiben, weil sie zu spät erkannt werden. In dem Interview mit PD Dr. med. Catharina Busch, ärztliche Leitung der Ocumeda GmbH, wird deutlich, wie wichtig eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist. Die teleophthalmologische Vorsorge bietet eine niederschwellige, ortsnahe und schnelle Möglichkeit, die Augengesundheit zu überprüfen. Durch die enge Zusammenarbeit von Augenoptikern und Augenärzten wird ein effektives Screening ermöglicht, das nicht nur kostengünstig, sondern auch zuverlässig ist. Optiker, die bereits einen großen Teil der Bevölkerung erreichen, sind ideale Partner in dieser wichtigen Präventionsarbeit.
Interview mit PD Dr. med. Catharina Busch, ärztliche Leitung, Ocumeda GmbH.
Optiker erreichen sehr viele Menschen, insgesamt ungefähr 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Das Thema Augengesundheit ist bei ihnen also ohnehin präsent, und so fragen sie ihre Kundschaft auch oft nach dem letzten Augenarztbesuch – und steigen damit bereits in das Thema Prävention ein.
Ihr Ziel ist es, möglichst viele schwere Augenerkrankungen mit Sehbeeinträchtigungen oder gar Erblindung zu vermeiden. Aus welchen Gründen setzen Sie dabei auf die teleophthalmologische Vorsorge?
Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass viele Augenerkrankungen schon lange bestehen, ehe sie selbst bemerkt werden. Ihnen ist auch nicht präsent, dass man den Verlauf meistens bremsen oder stoppen könnte, würde die Erkrankungen rechtzeitig bemerkt und behandelt werden. Eine regelmäßige Augenvorsorge ist also sehr wichtig. Um Menschen nun aber dafür zu gewinnen, hilft es, wenn das entsprechende Angebot niederschwellig ist: das heißt ortsnah angeboten wird, zeitnah möglich ist, ohne große Vorbereitung getroffen werden kann, kostengünstig ist, schnell und zuverlässig. Das ermöglicht die Teleophthalmologie, unter anderem, weil sie ortsunabhängig ist und zugleich die notwendige hohe Qualität garantieren kann. Unser Anliegen ist es, allen, die es möchten, zeitnah eine augenärztliche Vorsorge zu ermöglichen. In der augenärztlichen Praxis geht das leider kaum noch. Aufgrund mangelnder augenärztlicher Kapazitäten liegt der Fokus in den Augenarztpraxen vor allem darauf, die zunehmende Zahl der bereits Erkrankten zu versorgen. Es ist daher sinnvoll, Angebote eines Augenscreenings auch außerhalb von Augenarztpraxen zu schaffen.
Warum sind Augenoptikerinnen und -optiker dafür Ihre idealen Partner?
Optiker erreichen sehr viele Menschen, insgesamt ungefähr 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Das Thema Augengesundheit ist bei ihnen also ohnehin präsent, und so fragen sie ihre Kundschaft auch oft nach dem letzten Augenarztbesuch – und steigen damit bereits in das Thema Prävention ein. Für Kundinnen und Kunden wiederum ist es naheliegend, wenn ihr Optiker zu den Messungen für die Brillenanpassung weitere Untersuchungen vornimmt. Die Augenvorsorge beim Optiker erscheint vielen als ganz natürlich und passend.
Optikerinnen und Optiker dürfen keine medizinischen Diagnosen stellen. Wie gelingt die Gratwanderung, diese Leistung für die Kundenbindung zu nutzen?
Die Augenvorsorge von Ocumeda basiert auf einer engen Zusammenarbeit von Optikern und Augenärzten. Optiker sind das Gesicht zu den Kunden und sind für die Erhebung der Messwerte zuständig, die digital angebundenen Augenärzte für die Befundung. Die Optiker können selbst entscheiden, wie sie das Angebot der Augenvorsorge optimal bei sich einbinden möchten. Es gibt einige, die ganz bewusst die Kommunikation der Ergebnisse der Untersuchungen und die Weiterbetreuung Ocumeda und den Augenärzten überlassen. Somit kann man unter anderem die Prozesse und Fokus im Geschäft optimieren und hat eine klare Trennung der Verantwortlichkeiten. Finden wir bei Ocumeda zum Beispiel eine Auffälligkeit, die unserer Meinung nach einer sofortigen Reaktion bedarf, rufen wir die Betroffenen direkt an und unterstützen sie, wenn nötig, persönlich dabei, schnell einen Arzttermin zu bekommen. Patientinnen und Patienten richten außerdem ihre Nachfragen direkt an unseren Kundenservice.
Andere Optiker wünschen sich vor allem bei Stammkunden eine Rückmeldung, ob alles in Ordnung ist. Diese geben wir auch – sofern der Kunde explizit damit einverstanden ist. Viele stimmen dieser Informationsweitergabe zu und sehen es in ihrem Interesse, wenn ihr Optiker den Befund aufgreift und sie zum Beispiel an einen angeratenen Besuch in der augenärztlichen Praxis erinnert oder mit ihnen darüber redet, wie es danach für sie gesundheitlich weiter geht.
Wie sichern Sie die Qualität?
Medizinische Qualität mit wissenschaftlichem Anspruch hat bei uns einen großen Stellenwert. Während viele reine KI-Lösungen auf Basis eines Netzhautbildes nur einzelne Netzhauterkrankungen prüfen, befunden die Ocumeda-Fachärzte für Augenheilkunde alle erhobenen Messwerte und persönlichen Informationen auf das Vorliegen jeglicher sichtbarer Veränderungen am zentralen Augenhintergrund und geben dem Konsumenten im Rahmen eines ausführlichen Befundberichts eine klare Handlungsempfehlung. Unser Kundenservice steht den Konsumenten bei Fragen zur Seite. Die medizinischen Notfälle betreuen wir proaktiv weiter und unterstützen bei der Suche nach einem Augenarzt. Wir bieten eine medizinische Leistung an, die Verantwortung (und auch Haftung) für die Befundung liegt auf ärztlicher Seite.
Lassen Sie uns den teleophthalmologischen Ansatz von Ocumeda versus KI-basierte Augenscreening-Angebote am Markt bitte vertiefen. Worin liegt der Unterschied?
Bei Ocumeda wird jeder Befund durch einen Facharzt für Augenheilkunde nach international geltenden Screening-Guidelines erstellt. Dieser Service ist eine anerkannte medizinische Leistung, und der Kunde erhält einen medizinischen Befundbericht. Die fachärztliche Befundung sind nicht auf KI-Algorithmen beschränkt und so erkennen wir ein deutlich breiteres Spektrum an krankhaften Veränderungen (z. B. Gefäßveränderungen, seltene Netzhauterkrankungen) und systemischen Erkrankungen im Vergleich zu KI-Systemen, welche auf AMD, Glaukom und DR beschränkt sind. Zum einen wird also ein relevanter Anteil auffälliger Befunde übersehen. Zum anderen ermöglicht unsere ärztliche Befundung auch eine Minimierung von Fehlalarmen sowie klare Empfehlungen für Dringlichkeit weiterer Abklärung. In einer asymptomatischen Bevölkerungsgruppe, wie sie bei Optiker-Kunden zu erwarten ist, ist die Prävalenz der Erkrankungen niedrig und kann zu Fehlalarmen kommen, also dass von der KI als auffällig eingestufte Ergebnisse gar nicht wirklich auffällig sind. Dies steht entgegen unserem Ziel, hochwertige niederschwellige Augenvorsorge zu ermöglichen und die angespannte Versorgungskapazität zu entlasten.
KI-Systeme werben oft mit dem Zusatz “ärztlich validiert”. Was bedeutet dieser Zusatz?
Leider ist es nicht klar, wie der Vorgang der "ärztlichen Validierung" konkret in der Praxis aussieht. Es wird formuliert, dass ein Augenarzt das von der KI gelieferte Resultat auf Plausibilität prüft. Es erscheint, als ob der Arzt hier nur die Einordnung der KI in Bezug auf die drei Krankheiten AMD, Glaukom und Diabetische Retinopathie validiert. Ob auch andere Veränderungen und im welchem Umfang erfasst werden, ist unklar. Was ich dabei besonders kritisch sehe: So wie wir hat auch der Endkonsument keine Transparenz darüber, was eine "ärztliche Validierung" eigentlich genau heißt oder umfasst. Es wird jedoch sehr präsent mit der "ärztlichen" Begrifflichkeit geworben und der Konsument wiegt sich womöglich in falscher Sicherheit.
Lesen Sie, welche Augenerkrankungen die Menschen in Deutschland am häufigsten aufweisen, wie es um die Versorgungskapazitäten in Augenarztpraxen bestellt ist und welche Schlüsselrolle das ZEISS EyeCare Network spielen könnte, um die Augenvorsorge insgesamt zu verbessern.
Teleophthalmologie: Augenvorsorge neu gedacht
Lesen Sie, welche Augenerkrankungen die Menschen in Deutschland am häufigsten aufweisen, wie es um die Versorgungskapazitäten in Augenarztpraxen bestellt ist und welche Schlüsselrolle das ZEISS EyeCare Network spielen könnte, um die Augenvorsorge insgesamt zu verbessern.