ZEISS Vision Science Lab eröffnet an der Universität Tübingen

„Industry on Campus“ im Rahmen der Exzellenzinitiative ‒ Anwendungsorientierte Grundlagenforschung für besseres Sehen

Tübingen, Aalen, 5. Dezember 2013

Mehr als vier Milliarden Menschen weltweit sind auf augenoptische und medizinische Hilfe angewiesen, um ihre Sehkraft bestmöglich nutzen zu können. „Seit ZEISS 1912 das erste moderne Brillenglas auf den Markt gebracht hat, sind zahlreiche Fortschritte in der Augenoptik gelungen“, sagte Dr. Raymund Heinen, Leiter ZEISS Unternehmensbereich Vision Care. „Aber viele grundlegende Prozesse des Sehens sind immer noch wenig verstanden.“ Dieses komplexe Zusammenspiel von Lichtwellen, Auge, Linse und Brillenglas erforschen die Universität Tübingen und ZEISS künftig in einer ganz neuen Art der Kooperation.

Das am Donnerstag eröffnete ZEISS Vision Science Lab ist eine weitere „Industry on Campus“-Arbeitsgruppe an der Universität Tübingen. Im Rahmen der Exzellenzinitiative werden hier neue Kooperationsprojekte mit der Industrie an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsorientierung geschaffen. „Für die Universität ist diese Kooperation eine ausgezeichnete Gelegenheit, neue Wege für Industriepartnerschaften zu gehen und damit neue Perspektiven für die anwendungsinspirierte Forschung zu eröffnen“, erklärte Professor Herbert Müther, Prorektor für Forschung der Universität Tübingen.

Hoher Forschungsbedarf für besseres Sehen

Viele grundlegende Prozesse des Sehens sind immer noch wenig erforscht: Heute kann ZEISS mit individuell angepassten Brillengläsern zahlreiche Sehfehler ausgleichen. Dabei werden mehrere tausend Parameter berücksichtigt, die Sehschärfe, Kontrast- und Farbsehen, UV-Schutz sowie die Sicht bei Dämmerung, Dunkelheit oder in schwierigen Umweltverhältnissen deutlich verbessern. Die Wellenfronttechnologie, ursprünglich in der Astrophysik zum Ausgleich atmosphärischer Störungen eingesetzt, macht es etwa möglich, einen „Fingerabdruck“ des menschlichen Auges zu vermessen und diese Daten in der Fertigung individuell angepasster Brillengläser zu berücksichtigen.

Doch das komplexe Zusammenspiel von Lichtwellen, Auge, Linse und Brillenglas ist bei weitem noch nicht vollständig entschlüsselt. Wenn die Verarbeitung des Bildes auf der Retina im Gehirn oder die Entstehung von komplexen Sehfehlern zwischen Linse und Retina grundlegend verstanden wird, versprechen sich Experten einen signifikanten Fortschritt bei der Behandlung von Sehschwäche und -fehlern.

Interdisziplinäre Partnerschaft geht den Bedingungen für besseres Sehen auf den Grund

Gemeinsam mit der Universität Tübingen gründet ZEISS jetzt ein Forschungslabor, das diesem komplexen Zusammenspiel auf den Grund geht. Aufgabe des ZEISS Vision Science Labs ist es, die Entwicklung des Sehens, das Zusammenspiel von Licht mit dem Auge und dem Brillenglas und die Bildverarbeitung im Gehirn in mannigfaltigen und dynamischen Situationen zu verstehen, um daraus neue Ansätze für natürliches und individuell optimiertes Sehen zu eröffnen. Auf der Agenda steht ebenso, die Entwicklung des Sehens und krankhafte Veränderungen der Wahrnehmung zu erforschen, um sie möglichst frühzeitig mit geeigneten Messmethoden diagnostizieren zu können. So könnten in Zukunft für diese Patienten personalisierte Lösungen für verbessertes Sehen entstehen.

„Für uns ist die Universität Tübingen der Partner erster Wahl für dieses anspruchsvolle Vorhaben“, sagt Bernhard Wittmann, Leiter Technologie und Innovation beim ZEISS Unternehmensbereich Vision Care. „Das weltweit einzigartige Kompetenzcluster mit Neurologie, Medizin und Augenoptik, die anerkannt exzellente Forschung der Universität und die intensive Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in direkter Nachbarschaft zum Campus sind für ZEISS entscheidende Gründe gewesen, die Partnerschaft mit der Universität Tübingen zu suchen.“ In den nächsten Monaten werden die Forschungsvorhaben durch die Kooperationspartner definiert und Themen für Promotionsprojekte identifiziert.

Weitere Informationen: www.uni-tuebingen.de/aktuell

Pressekontakt

Miriam Kapsegger
Telefon: + 49 (0) 7361 591-1261
miriam .kapsegger @zeiss .com

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Über ZEISS

ZEISS ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern der optischen und optoelektronischen Industrie. Die ZEISS Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt Messtechnik, Mikroskope, Medizintechnik, Brillengläser sowie Foto- und Filmobjektive, Ferngläser und Halbleiterfertigungs-Equipment. Mit seinen Lösungen bringt der Konzern die Welt der Optik weiter voran und gestaltet den technologischen Fortschritt mit.

ZEISS ist in die vier Sparten Industrial Quality & Research, Medical Technology, Consumer Markets und Semiconductor Manufacturing Technology gegliedert. Die ZEISS Gruppe ist in über 40 Ländern vertreten und hat weltweit mehr als 50 Vertriebs- und Servicestandorte, über 30 Produktionsstandorte sowie rund 25 Forschungs- und Entwicklungsstandorte.

Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte der Konzern mit rund 27.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 5,3 Milliarden Euro. Sitz des 1846 in Jena gegründeten Unternehmens ist Oberkochen. Die Carl Zeiss AG führt die ZEISS Gruppe als strategische Management-Holding. Alleinige Eigentümerin der Gesellschaft ist die Carl Zeiss Stiftung.

Weitere Informationen auf www.zeiss.de

Vision Care

Der Unternehmensbereich Vision Care ist einer der weltweit führenden Hersteller für Brillengläser und augenoptische Instrumente. Der Bereich entwickelt und produziert Angebote für die gesamte Wertschöpfungskette der Augenoptik, die weltweit unter der Marke ZEISS vertrieben werden. Der Unternehmensbereich ist in der Sparte Vision Care/Consumer Products angesiedelt. Mit rund 9.770 Mitarbeitern erwirtschaftete die Sparte im Geschäftsjahr 2016/17 einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro.

05.12.2013 | von ZEISS Vision Care