ZEISS unterstützt Sternwarte Greifswald mit 50.000 Euro
Sternwarte eröffnet 2024 zum 100. Jubiläum nach Generalrestaurierung
ZEISS unterstützt die Sternwarte Greifswald mit 50.000 Euro bei deren Generalrestaurierung. Die Sternwarte, die seit 1924 an der Universität Greifswald besteht, wird bis 2024 zum 100. Jubiläum komplett saniert.
Die drehbare sechs-Meter-Kuppel befindet sich in etwa 35 Metern Höhe auf einer Turmplattform des ehemaligen Physikalischen Instituts – damit ist ein freier Blick auf den Horizont möglich. Zum Herzstück der Sternwarte gehört das weltweit einzige Doppelteleskop von ZEISS. In den kommenden Wochen werden die vier Einzelteile des Teleskops mit einem Kran aus der Sternwartenkuppel gehoben und bis zum Herbst 2021 in Bernburg (Sachsen-Anhalt) von Teleskopspezialist und Astronom Uwe Meiling restauriert.
„Wir unterstützen die Sternwarte sehr gern bei der Modernisierung des historischen ZEISS Doppelteleskops, das weltweit einzigartig ist “, erklärt Dr. Bernhard Ohnesorge, Geschäftsführer der Carl Zeiss Jena GmbH, das Engagement von ZEISS. „Zudem hat die Förderung von Bildung und Wissenschaft bei ZEISS Tradition. Wir wollen jungen Menschen die Tür zur Welt der Forschung öffnen und die Begeisterung für Natur und Technik wecken – die Sternwarte eignet sich dafür hervorragend“. Die offizielle Übergabe der Spende wird in den kommenden Monaten erfolgen.
Doppelteleskop von ZEISS
Am 12. Juli 1924 hat die Sternwarte Greifswald der Universität Greifswald ihre Forschungstätigkeit mit optischen Instrumenten vom damaligen Unternehmen Carl Zeiss Jena aufgenommen: Zuerst wurde ein Refraktor (Linsenteleskop) mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern und einer Brennweite von drei Metern angeschafft für die praktischen Beobachtungen. 1935 ergänzte ihn ein Reflektor (Spiegelteleskop), der einen Durchmesser von 40 Zentimetern und eine Brennweite von 6,4 Metern aufweist. Der Spiegel wurde damals nur für fotografische Aufnahmen genutzt, insbesondere in der Erforschung von Sternen, die ihre Helligkeit verändern. Der Refraktor dient beim Doppelteleskop als Leitrohr – er ist mit dem Reflektor auf einem Stativ verbunden, das zusätzlich mit einem Sucher ausgestattet ist.
Die Ausstattung der Sternwarte wurde in den vergangenen Jahren immer wieder ergänzt – sie verfügt über weitere moderne Teleskope sowie Fernrohre. Im Jahre 2019 wurde das bisherige Newton-Spiegelteleskop von 1935 in ein Cassegrain-Spiegelteleskop mit einer Brennweite von 10,3 Metern umgebaut. „Dass die ZEISS Ingenieure bereits während des Herstellens des 40-cm-Hauptspiegels an eine 110 mm Mittelbohrung als zukünftige Erweiterungsoption gedacht hatten, erwies sich als Glücksfall für die heutige Greifswalder Astronomie-Generation“, sagte Dr. Tobias Röwf von der Greifswalder Sternwarte e.V.. Die zur Sternwarte gehörende astronomische Bibliothek enthält etwa 700 Bücher und eine Reihe von Zeitschriften.
Verein fördert astronomische Bildung
Der 1992 gegründete Verein Greifswalder Sternwarte e.V. betreibt die Sternwarte heute. Er hat sich insbesondere der Förderung der astronomischen Bildung von Kindern, Schülerinnen und Schülern und Studierenden sowie interessierten Bürgern verschrieben. Seitdem konnten in über 2.000 Veranstaltungen zirka 35.000 Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen begrüßt werden.
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