Der Halbleitermarkt brummt: Durch die Pandemie erlebt die Welt einen weiteren Digitalisierungsschub, Chips sind Mangelware. Mit unserem Netzwerk aus rund 2.000 Lieferanten stemmen wir den Ramp-up.
Steigerung der Rechenleistung ist Team-Leistung
Als die Apollo-11-Mission 1969 auf dem Mond landete, hatte sie zwei Computer an Bord. Darin: Mikrochips mit rund 10.000 Transistoren. Ein aktuelles iPhone hat heute circa 15 Milliarden Transistoren, die zusammen eine gigantische Rechenleistung ergeben. Und die passt auch noch in die Hosentasche. Ganz schön beeindruckend, oder? Wir verdanken diesen Fortschritt der optischen Lithographie, mit der immer kleinere Strukturen auf Mikrochips aufgebracht werden. Aber was hat das jetzt mit Lieferantenmanagement zu tun, fragen Sie sich vielleicht. Wenn es darum geht, wer den Fortschritt eigentlich ermöglicht hat, denken viele zuerst an die großen Halbleiterhersteller. Doch die Fertigung extrem leistungsfähiger Chips ist eine Team-Leistung der Kunden mit ihren Lieferanten, die wiederum zahlreiche weitere Zulieferer haben.
Lieferanten aus 35 Ländern
Die Wertschöpfungskette der ZEISS Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) funktioniert nur mit einem großen Netzwerk nationaler und internationaler Lieferanten. Ohne die mehr als 2.000 Partner aus 35 Ländern weltweit würde bei uns kein System das Werk verlassen – egal, ob Lithographie-Optik, Photomaskensystem oder Prozesskontroll-Lösung. Asiatische und amerikanische Weltkonzerne beliefern uns genauso mit speziellen Komponenten wie deutsche Familienunternehmen und europäische Start-ups. Für die ZEISS SMT ist es essenziell, Zulieferungen in der höchsten Qualität, zum vereinbarten Zeitpunkt und mit optimierter Kostenstruktur zu erhalten. Deshalb wählen wir unsere Lieferanten anhand höchster Standards aus – nur so stellen wir sicher, dass unsere Kunden auch die beste Leistung von uns erhalten. Damit zählt Beschaffung zu den Schlüsselprozessen für unseren langfristigen Erfolg und ist ganz wesentlich für unsere Wettbewerbsfähigkeit.
Hightech für die Halbleiterbranche ist eine Teamleistung der ZEISS SMT zusammen mit unserem internationalen Lieferanten-Netzwerk.
Ein internationales Netzwerk
Kein Wunder, dass wir heute auch nicht mehr schlicht von Einkauf sprechen, sondern von Supply Chain Management, also von Lieferkettenmanagement. Doch selbst Lieferkette greift zu kurz. Es ist ein wahres Netzwerk mit stetigem Austausch zwischen unseren Lieferanten und uns, aber auch zwischen den Lieferanten untereinander. Ein Teil dieser engen Zusammenarbeit sind auch strategische, also in die Zukunft vorausschauende, Technologieentwicklungen, die wir gemeinsam mit unseren Lieferanten umsetzen. So entwickeln wir die Supply Chain kontinuierlich weiter: Angefangen bei der Abstimmung von Technologie-Roadmaps mit unseren Partnern über die Entwicklung und Vergabe komplexer Module bis hin zur Sicherstellung der hohen Qualitätsanforderungen in Serie. All das ist eine Team-Leistung mit unseren Lieferanten. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für unser Business im Allgemeinen und derzeit auch in einem Ramp-up, den die SMT so noch nicht erlebt hat (und der zudem in Zeiten immenser Rohstoff- und allgemeiner Lieferverknappung stattfindet).
Grund zur Freude und Herausforderung zugleich
Globale Megatrends und die Corona-Pandemie: Beides hat der Digitalisierung noch einmal einen enormen Schub gegeben und damit auch zum derzeitigen Chipmangel geführt. Der steigende Bedarf an Halbleitern durch künstliche Intelligenz, Remote Service, Homeoffice und Homeschooling genauso wie lange Abende mit Netflix auf der Couch bedeuten für uns eine Verdopplung des Auftragseingangs. Was einerseits ein Grund zur Freude ist, muss aber auch erst einmal gestemmt werden. Denn die Steigerung der Produktion ist nicht nur für uns eine enorme Herausforderung, sondern auch für unsere Lieferanten, die diesen Weg gemeinsam mit uns gehen.
Ein hochmotiviertes Team – ein Ziel
Der Glaube an eine gemeinsame Sache hat uns und unsere Lieferanten auch bei der extrem ultravioletten (EUV-)Lithographie ans Ziel geführt. (Dies hat der ehemalige ZEISS CEO Dr. Michael Kaschke übrigens schon einmal als genauso komplex wie das NASA-Raumfahrtprogramm bezeichnet.) Mehr als 20 Jahre dauerte es, bis ein EUV-Waferscanner ausgestattet mit der SMT-Optik den ersten Mikrochip belichten konnte. Eine Anstrengung, die die Bundesregierung auch deshalb 2020 mit dem Deutschen Zukunftspreis gewürdigt hat. Dieser Preis gilt damit genauso für das Lieferantennetzwerk der SMT, denn viele haben uns jahrelang begleitet und mit uns an technologischen Lösungen getüftelt. Ohne dieses hoch motivierte Team wäre die Technologie sicher nicht Realität geworden. Mittlerweile steht schon die Nachfolge-Technologie EUV High-NA in den Startlöchern.
Schnell, flexibel, mit bester Qualität
Und auch wenn wir mit der EUV-Technologie bisher keine direkte Konkurrenz haben: Genauso wie bei unseren Wettbewerbsprodukten haben wir unseren Kunden gegenüber eine hohe Verantwortung unsere Systeme pünktlich und mit sehr guter Performance auszuliefern. Hier kommt das zuverlässige Lieferanten-Netzwerk zum Tragen, das sich durch die Fähigkeit auszeichnet, sich schnell und flexibel an Veränderungen anzupassen und dabei dennoch stets beste Qualität zu liefern. So können wir sowohl in zusätzliche Fertigungskapazitäten als auch in Sicherheit investieren. Durch ein starkes Netzwerk können wir Probleme zügig lösen und Ramp-ups gemeinsam meistern. Damit kann die Entwicklung neuer Prozessoren und smarter Endgeräte weiter laufen und unsere Konkurrentenhaben keine Möglichkeit in den Markt einzusteigen.
Winning together
„Wir können nur gemeinsam gewinnen“, ist ein Leitspruch, der für die Zusammenarbeit innerhalb der SMT, der ZEISS Gruppe sowie mit unseren Lieferanten gilt. Denn die eben aufgezählten Ansprüche kennen wir natürlich aus eigener Erfahrung. Mit ihren Schlüsselkomponenten und Systemen ist die ZEISS SMT selbst ein Lieferant für die Halbleiterfertigung. Wir sind uns sicher: Mit unserem Lieferantennetzwerk, das wir stetig verbessern, werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein.