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Augmented-Reality-Lösungen verbinden Menschen, unterstützen grenzüberschreitende Services, ersetzen Reisen – und sind ein wichtiger Baustein der Digitalisierung bei ZEISS. Mit ihnen können Anlagentechniker vor Ort gemeinsam mit den Spezialisten des Herstellers komplexe Aufgaben bewältigen – ohne dass jemand ein Auto oder ein Flugzeug besteigen muss. Der Name ist Programm: Augmented Reality – kurz AR – steht für „erweiterte Realität“.

Service Techniker der ZEISS SMT bei der Arbeit

Mit den Augen des Kunden: Digitalisierung macht Service bei ZEISS grenzenlos

Am anderen Ende der Welt schlägt ein Sensor Alarm: Bei einem Maskenreparatursystem in Taiwan rutscht ein Wert langsam, aber sicher aus dem grünen Bereich Richtung rot. Die Wartungstechniker analysieren das Problem und merken schnell, dass hier ein Spezialist für Elektronenstrahlensäulen nötig ist. Normalerweise macht sich jetzt ein Kollege der ZEISS Halbleitersparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) auf den Weg. Normalerweise, aber nicht in diesem Fall, denn es ist der März 2021. Ein Virus hält die Welt in Atem, viele Flugzeuge auf dem Boden und verlangt Kontakteinschränkungen. Der Arbeitsalltag hatte sich schlagartig verändert, auch bei ZEISS SMT. Ein Abschalten der Anlage ist keine Alternative – jede Stunde Stillstand verursacht hohe Kosten. Was tun?

Augmented Reality Services

Als Digitalisierungs-Experte weiß die SMT Rat: Eine 3-D-Brille überwindet Raum und Grenzen und verbindet das Team in Fernost mit seinen Kollegen in Jena. Die Microsoft HoloLens überträgt das Sichtfeld der Anlagentechniker in Taiwan auf die Bildschirme der Kollegen in Deutschland. Diese sehen die Anlage damit (fast) so gut wie mit eigenen Augen. Im Gegenzug können sie dreidimensionale Bilder, Anleitungen und Videos direkt ins Blickfeld der Brillenträger schicken. Gemeinsam werden das Problem analysiert und Lösungswege besprochen, gezielte Handlungsanweisungen helfen den Technikern vor Ort und beheben den Fehler. Eine abschließende Funktionskontrolle sichert den weiteren störungsfreien Betrieb der Anlage.

Nicht der Techniker reist, sondern sein Wissen

Der Einsatz von Augmented Reality ist für die SMT nicht nur eine Notfalllösung in Pandemie-Zeiten, sondern ein zukunftsorientiertes Instrument für reibungslose Partnerschaften. Das Serviceteam für Equipment für die Halbleiterindustrie besitzt inzwischen viel Erfahrung im Einsatz von Remote-Assist-Technologien. Sie sind sich einig: HoloLens in Verbindung mit Microsoft Teams ist eine gute Lösung für Remote-Services. Virtuelle Meetings werden zudem mittlerweile auch für Standardaufgaben und kontinuierliche Prozesse genutzt.

Jörg Petschulat

Augmented-Reality-Lösungen verbinden Menschen, unterstützen grenzüberschreitende Services, ersetzen Reisen – und sind ein wichtiger Baustein der Digitalisierung bei ZEISS.

Dr. Jörg Petschulat

Head of Global R&D ZEISS SMS
Arbeiten im virtuellen Umfeld bei ZEISS SMT

Licht und Schatten im virtuellen Raum

Wie die bereits allgegenwärtigen Videokonferenzen besitzt auch die Augmented-Reality-Kommunikation Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite fehlt der direkte menschliche Kontakt, der unmittelbare Austausch aller Beteiligten. Andererseits zeigt das obige Beispiel, dass im virtuellen Raum Herausforderungen schnell und effizient gemeistert werden können. Als innovatives Unternehmen wird ZEISS die Kommunikation via HoloLens in Zukunft weiter ausbauen. Dabei sind inhaltliche wie auch sicherheitstechnische Herausforderungen zu meistern: So müssen die virtuellen Inhalte und Arbeitspakete vorher gründlich aufbereitet und mit den Verantwortlichen vor Ort abgestimmt werden. Und natürlich spielen auch Sicherheitsfragen eine große Rolle. Denn: Die SMT-Kunden sind in puncto Datensicherheit sehr sensibel. Sie für virtuelle Prozesse zu gewinnen, erfordert manchmal Überzeugungsarbeit. Dabei helfen der SMT ihre strikten Datenschutz-Vorgaben sowie Highend-Standards in Sachen Daten- und IT-Sicherheit.

Die Zukunft bei ZEISS ist augmented und virtuell

Außer Augmented-Reality-Technologien zur Unterstützung weltweiter Geräteinstallationen und Serviceeinsätze werden zunehmend auch Virtual-Reality-Lösungen (VR-Lösungen) eingesetzt. Dabei wird die Realität nicht nur durch visuelle Informationen erweitert, sondern komplett virtuell aufgebaut. Vor allem im Bereich Schulungen und Gerätetrainings wird diese Technologie bereits erfolgreich eingesetzt. Servicetechniker erlernen in einer virtuellen Umgebung den Aufbau des Systems, die Analyse von Fehlern sowie den Austausch von Komponenten. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden die ersten virtuellen Trainings bei ZEISS in Taiwan durchgeführt. Die Kollegen waren begeistert von den neuen technologischen Möglichkeiten. Der Vorteil: Sie können nun vor Ort geschult werden und es entstehen keine weiteren Trainingsrückstände aufgrund von Reiserestriktionen.

Unter dem Strich bietet der Einsatz von AR- und VR-Lösungen klare Vorteile und eröffnet neue Perspektiven für Kooperation und Support mit ZEISS Kunden. Und sie sparen nicht nur Zeit und Geld, sondern wirken sich auch positiv auf die Energie- und Umweltbilanz aus.

Joerg Petschulat
Autor Dr. Jörg Petschulat Head of Global R&D ZEISS SMS

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