DUV-Lithographie-Optiken von ZEISS
Auflösung und Präzision als Innovationstreiber
Kürzer, feiner, präziser – und für den Menschen unsichtbar
Das für den Menschen sichtbare Spektrum von Licht liegt etwa zwischen 400 und 800 Nanometern Wellenlänge. Für die heutigen Ansprüche in der Halbleiterfertigung ist das viel zu lang. Um die feinen Strukturen von Mikrochips auf die Silizium-Wafer zu belichten, braucht es Wellenlängen unterhalb des für Menschen sichtbaren Spektrums. Mit Lithographie-Optiken von ZEISS Semiconductor Manufacturing Techology SMT (kein Vertrieb in Deutschland) können Chiphersteller weltweit mit Nanometer-Präzision belichten – im Bereich des "deep ultraviolet light" (DUV-Licht) mit Wellenlängen von 365, 248 und 193 Nanometern.
Bessere Auflösung durch Immersion
Die Auflösung bei vorangegangenen Lithographie-Technologien war begrenzt durch den Luftraum über dem Wafer. Ernst Abbe formulierte bereits, dass die Auflösung von Lichtmikroskopen begrenzt ist durch die Wellenlänge des Lichts und die numerische Apertur (auch Abbe-Limit genannt). Die numerische Apertur ergibt sich aus dem Brechungsindex des letzten Mediums über der Bildebene und dem Öffnungswinkel der Optik. Der Öffnungswinkel der Optik wiederum hängt von der Größe der Optik ab. Ältere Lithographie-Technologien sind hier an eine wirtschaftlich sinnvolle Grenze gestoßen. Für eine bessere Auflösung musste also neu gedacht werden. Die Lösung liegt in einer Immersionsflüssigkeit, die den Luftraum über dem Wafer ausfüllt. Das Immersions-Prinzip hatte Abbe bereits in der Mikroskopie erforscht und konnte nun auch erfolgreich mit Immersionsoptiken bei der DUV-Lithographie eingesetzt werden.
Mit Immersion zur besseren Auflösung
In der Mikroskopie ist die Methode bereits lange bewährt. Seit Mitte der 2000er findet sie auch innerhalb der Optiken für die Mikrochipherstellung bei ZEISS SMT Anwendung. Zwischen Optik und Wafer wird eine Flüssigkeit eingebracht und der Optikkopf darin eingetaucht (Immersion). Durch den höheren Brechungsindex des Wassers wird der Lichtstrahl stärker umgelenkt, wodurch sich die numerische Apertur erhöht, und die Auflösung sich entscheidend verbessert. So können ZEISS Lithographie-Optiken mit der Lichtwellenlänge von 193 Nanometern Auflösungen von unter 40 Nanometern erreichen.
Hochflexible Beleuchtungssysteme für Abbildungs-Optimierung
Um die Grenzen der optischen Auflösung zu erweitern, spielt die Wahl der Beleuchtungseinstellung eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des Belichtungsprozesses. Die Beleuchtungseinstellung und das Maskenlayout werden gemeinsam optimiert, um sicherzustellen, dass der Abbildungsprozess zielgerichtet abläuft und eine ausreichende Toleranz gegenüber Prozessschwankungen aufweist. Um die fortschrittlichste Source Mask Optimization zu unterstützen, bieten ZEISS Beleuchtungssysteme praktisch unendliche Freiheitsgrade für kundenspezifische Optimierungen. Seit 2009 sind die Immersionssysteme mit der FlexRay-Beleuchtung ausgestattet: Ein Array von Mikrospiegeln ermöglicht es, benutzerdefinierte Beleuchtungseinstellungen in Echtzeit und ohne Vorlaufzeiten zu realisieren. Das gewährleistet die höchste und robusteste Abbildungsqualität selbst für die fortschrittlichsten Chipdesigns.
ZEISS als Technologieführer
Unserem strategischen Partner ASML gelang es – mit Optiken von ZEISS SMT – als erstem Hersteller weltweit, die Immersionslithographie zur Produktionsreife zu bringen. Mit dem ersten Prototyp einer Immersionsoptik änderte ZEISS SMT 2003 die Roadmap der optischen Lithographie. Galt zuvor noch die 157-Nanometer-Lithographie als Technologie der Zukunft, setzte sich nun die Immersionslithographie durch, um das Moore'sche Gesetz weiterzuführen. Heute sind ZEISS Lithographie-Optiken in Wafersteppern und Waferscannern unseres strategischen Partners ASML Kernelemente der modernen Mikrochipproduktion und Taktgeber für die Halbleiterindustrie.
Rund 80 Prozent aller Mikrochips weltweit werden mithilfe der Optiken von ZEISS gefertigt.