Pressemitteilung

Ein kleiner Klick auf den Auslöser – große Aufnahmen für die Menschheit

ZEISS Objektive für die Mondlandung vor 50 Jahren

10. Juli 2019

OBERKOCHEN/Deutschland | 10. Juli 2019 | Unternehmensmeldung

Auch 50 Jahre nach der Mondlandung am 20. Juli 1969 haben die Bilder nichts von ihrer Faszination verloren. Dass sich dieses Ereignis so stark im Gedächtnis vieler Menschen verankert hat, liegt vor allem an den einzigartigen Fotos der Apollo-Missionen. Nicht nur die ersten Aufnahmen vom Mond, auch der Blick vom Mond zurück auf die Erde inspiriert bis heute Generationen. Immer auf den Missionen dabei: Kameras mit Objektiven von ZEISS.

Die Mondlandung war das erste große globale Medienereignis. Bei einer weltweiten Einschaltquote von 50 Prozent verfolgten laut Medienberichten mehr als 500 Millionen Menschen das Ereignis live vor dem Fernseher. Viele wissen heute noch genau, wo sie damals waren. Zeitungen und Magazine erstellten Sonderausgaben und druckten anlässlich dieser Fotos sogar erstmalig in Farbe. Diese haben mit den ersten Fotos aus den Filmaufnahmen vom Mond nicht nur unter Sammlern bis heute Kultstatus.

Die Geschichte der Fotografie im Weltraum nahm mit den Apollo-Vorgänger-Missionen Mercury (1962) und Gemini (1964) erste Fahrt auf. Immer mehr Objektive wurden im Erdorbit eingesetzt. Zugleich verfeinerte man in den Laboren von ZEISS die Technik weiter und stattete die Optiken so aus, dass sie den Herausforderungen im All gewachsen waren.

Das "Mondobjektiv" ZEISS Biogon 5.6/60

Das "Mondobjektiv" ZEISS Biogon 5.6/60

Ein Objektiv speziell für den Mond

Im Oktober 1968 wird ein Objektiv für die erste Mondlandung bei ZEISS in Auftrag gegeben. Bis zum Praxiseinsatz bei Apollo 11 vergehen nur neun Monate. „Das war eine enorm kurze Entwicklungszeit“, resümiert Dr. Vladan Blahnik, Forschung und Entwicklung bei ZEISS. Wurden beim Vorgängermodell ZEISS Biogon 4.5/38 die Optikdaten noch äußerst zeitaufwändig per Hand ausgerechnet, liegen die mathematischen Ergebnisse für das Mondobjektiv mithilfe eines Großrechners in nur wenigen Wochen vor. Dr. Erhard Glatzel (1925-2002), leitender Mathematiker im Bereich Fotografie bei ZEISS, erhält dafür und für die Entwicklung weiterer Weltraum-Spezialobjektive den Apollo Achievement Award.

Das „Mondobjektiv“ ZEISS Biogon 5.6/60 (siehe Infobox) musste diverse Anforderungen erfüllen, um einerseits in einer handlichen Kamera zu funktionieren, aber auch der wissenschaftlichen Zielvorgabe gerecht zu werden, das Mondlandegebiet präzise zu kartographieren. „Man entschied sich für eine Kamera mit einer Reseauplatte, die ein Messkreuzgitter auf dem Bild erzeugt, sodass die Entfernungen einzelner Positionen berechnet werden können“, erklärt Blahnik. „Durch den besonderen symmetrischen Aufbau des Objektivs sind die Verzeichnung und alle anderen Bildfehler exzellent korrigiert.“ Gerade Linien bleiben gerade. Die Bilder sind detailreich und scharf bis in die Ecken.

Auswirkungen der Forschung bis heute

Außer dem ZEISS Biogon für den Einsatz auf der Mondoberfläche hat ZEISS in den 1960er Jahren noch weitere Spezialobjektive für den Weltraum entwickelt: Objektive, die auch für UV-Lichtwellen durchlässig sind, oder extrem lichtstarke Objektive, wie das ZEISS Planar 0.7/50. Von den Erkenntnissen dieser Entwicklungen profitierten die Ingenieure bei ZEISS noch heute, zum Beispiel bei der Entwicklung von professionellen lichtstarken Filmobjektiven, von Luftbildobjektiven für die Vermessung der Erdoberfläche oder von Lithographie-Objektiven zur Herstellung von Mikrochips.

Das Objektiv war ein kleiner, aber wichtiger Baustein bei der Mondmission von Apollo 11. Die Kameras mit den Objektiven von ZEISS sind übrigens immer noch auf dem Mond, denn man wollte jedes Gramm beim Rückflug zu Gunsten von Mondgesteinsproben sparen. Nur das wertvolle Filmmaterial trat mit den Astronauten die Rückreise zur Erde an.

Expertengespräch

Diese Pressemitteilung wurde am 23. September 2020 verändert. Bilder wurden aufgrund von auslaufenden Lizenzvereinbarungen entfernt. Ansonsten blieb der Inhalt unberührt.

Weitere Informationen

Pressekontakt Jörg Nitschke Leiter Corporate Brand and Communications ZEISS Gruppe

Über ZEISS

ZEISS ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen der optischen und optoelektronischen Industrie. In den vier Sparten Industrial Quality & Research, Medical Technology, Consumer Markets und Semiconductor Manufacturing Technology erwirtschaftete die ZEISS Gruppe zuletzt einen Jahresumsatz von über 5,8 Milliarden Euro (Stand: 30.9.2018).

ZEISS entwickelt, fertigt und vertreibt für seine Kunden hochinnovative Lösungen für die industrielle Messtechnik und Qualitätssicherung, Mikroskopielösungen für Lebenswissenschaften und Materialforschung sowie Medizintechniklösungen für Diagnostik und Therapie in der Augenheilkunde und der Mikrochirurgie. ZEISS steht auch für die weltweit führende Lithographieoptik, die zur Herstellung von Halbleiterbauelementen von der Chipindustrie verwendet wird. ZEISS Markenprodukte wie Brillengläser, Fotoobjektive und Ferngläser sind weltweit begehrt und Trendsetter.

Mit diesem auf Wachstumsfelder der Zukunft wie Digitalisierung, Gesundheit und Industrie 4.0 ausgerichteten Portfolio und einer starken Marke gestaltet ZEISS die Zukunft weit über die optische und optoelektronische Branche hinaus. Grundlage für den Erfolg und den weiteren kontinuierlichen Ausbau der Technologie- und Marktführerschaft von ZEISS sind die nachhaltig hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung.

Mit rund 30.000 Mitarbeitern ist ZEISS in fast 50 Ländern mit rund 60 eigenen Vertriebs- und Servicestandorten, mehr als 30 Produktions- sowie rund 25 Entwicklungsstandorten weltweit aktiv. Hauptstandort des 1846 in Jena gegründeten Unternehmens ist Oberkochen, Deutschland. Alleinige Eigentümerin der Dachgesellschaft, der Carl Zeiss AG, ist die Carl-Zeiss-Stiftung, eine der größten deutschen Stiftungen zur Förderung der Wissenschaft.

Weitere Informationen unter www.zeiss.de

Pressebilder

  • Das "Mondobjektiv" ZEISS Biogon 5.6/60

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