ZEISS unterstützt das Projekt „Mikroskopie macht Schule“ der TU Dresden
Digitales Klassenzimmer mit vernetzten Mikroskopen bildet neuen außerschulischen Lernort
ZEISS unterstützt das Projekt „Mikroskopie macht Schule“ an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden. Das Unternehmen hat das an der TU etablierte Mikroskopienetzwerk „Biopolis Dresden Imaging Platform“ (BioDIP) mit einem digitalen Klassenzimmer ausgestattet, das aus 15 Mikroskopen des Typs ZEISS Primo Star mit integrierter HD-Streaming-Kamera besteht. Diese bieten ab heute einen praxisbezogenen und gleichzeitig vernetzten, modernen Unterricht außerhalb der Schule.
„Wir sind ZEISS sehr dankbar für die Unterstützung, die den Schülern jetzt ganz neue Einblicke in die Welt der Mikroskopie bietet und die Qualität des außerschulischen Unterrichts enorm erhöht.“, sagte Silke Tulok, Projektleiterin von „Mikroskopie macht Schule“, heute bei der offiziellen Einweihung.
Das BioDIP-Team hatte das Projekt 2017 ins Leben gerufen und zunächst eine Arbeitsgemeinschaft Mikroskopieren für das Gymnasium Bürgerwiese in Dresden angeboten. Alle 14 Tage vermitteln erfahrene Anwendungsspezialisten die Grundlagen der Optik und die Abläufe in der Natur, Umwelt und Biologie den Schülern spielerisch an einfachen Lichtmikroskopen. Durch das Mikroskopieren erhalten die Schüler laut Tulok nicht nur einen Einblick in unbekannte zelluläre Welten, sie bauen auch viele Kompetenzen auf. Das beginne beim Umgang mit dem komplexen Gerätesystem, dem Anfertigen von Präparaten und der Analyse und dem Zeichnen von mikroskopischen Strukturen.
„Die Kinder und Lehrer der 5. und 6. Klassen waren immer so begeistert, dass wir das Konzept gern ausbauen und auch für andere Schulen und höhere Klassen öffnen wollten“, so Tulok, die alle Mikroskopsysteme in einem Gerätezentrum am Dresdner Johannstadtcampus betreut.
Die Förderung von Bildung und Wissenschaft hat bei ZEISS Tradition und ist fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Der Umgang mit ZEISS Mikroskopen soll den jungen Menschen in erster Linie die Tür zur Welt der Forschung öffnen und die Begeisterung für Natur und Technik wecken. Für ZEISS als technologisch führendes Unternehmen ist das Interesse von Kindern und Jugendlichen für Wissenschaft und Technik Antrieb und Erfolgsgrundlage. Zudem wird ZEISS am Standort Dresden ähnlich wie in Karlsruhe einen Innovation Hub aufbauen, um die Vernetzung mit der Forschung und Wissenschaft vor Ort, insbesondere der TU Dresden, zu stärken.
Interaktive Lernumgebung
Die technische Ausrüstung des digitalen Klassenzimmers macht jetzt eine interaktive Lernumgebung möglich: Der Lehrer kann die mit den vernetzten Mikroskopen aufgenommenen Bilder vom Assistenten-Rechner aus abrufen und die Live-Aufnahmen oder Videos der mikroskopischen Proben beispielsweise per Projektor projizieren oder in einer Cloud abspeichern. Die entstandenen Aufnahmen können per E-Mail, in den sozialen Medien oder durch Cloud-Services auch mit anderen geteilt werden.
Die Vernetzung fördert aber auch die Teamarbeit: So können Arbeitsgruppen definiert, gruppenspezifische Aufgaben zugesendet und digitale Dokumente oder Präsentationen zugewiesen werden. „Wir arbeiten gerade an verschiedenen Unterrichtskonzepten, die ebenso Studierende in den Unterricht mit einbeziehen. Langfristig könnten Schüler verschiedener Schulen gemeinsam in diesem digitalen Klassenzimmer arbeiten und lernen. Hier könnten ganz neue Arbeitskreise entstehen, die es Schülern ermöglichen, schulbegleitend über mehrere Klassenstufen hinweg in verschiedensten Mikroskopieprojekten zusammenzuarbeiten. Das verstehen wir unter nachhaltiger MINT-Förderung.“, so Tulok.
Mikroskopienetzwerk BioDIP
Die „Biopolis Dresden Imaging Platform“ (BioDIP) ist ein institutsübergreifendes Netzwerk von Licht- und Elektronenmikroskopie- sowie Bildanalyse-Gerätezentren am Johannstadtcampus der TU Dresden. Die dort angesiedelte Forschungslandschaft wird durch den offenen Zugang zu modernster Infrastruktur im bildgebenden Bereich unterstützt. Alle zur BioDIP gehörenden Gerätezentren bieten einen offenen Zugang zu Technologien im bildgebenden Bereich auf dem aktuellsten Stand der Technik. Dies schließt sowohl den Zugang zu Geräten und Serviceleistungen als auch die Verfügbarkeit hoch spezialisierter Mitarbeiter ein.
Zur BioDIP gehören das „Center for Molecular and Cellular Bioengineering“ (CMBC), das „Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG), die „Core Facility Cellular Imaging“ (CFCI) der Medizinischen Fakultät Dresden und das „Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in der Helmholtz-Gemeinschaft“ (DZNE). BioDIP wurde von 2012 bis 2019 durch die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) als Gerätezentrum gefördert und ist seit 2013 ein Projekt des „DRESDEN-concept“, einem Verbund aus Wissenschaft und Kultur in Dresden. Mitarbeiter der BioDIP sind weiterhin auch aktive Mitglieder der „Deutschen Gesellschaft für Mikroskopie und Bildanalyse“ (Gerbi-GMB).
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