ZEISS Colloquium über den Klimawandel im Erdsystem
Virtueller Vortrag von Geowissenschaftler Prof. Dr. Markus Reichstein am 4. Mai 2021
Prof. Dr. Markus Reichstein, Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, und Leiter der Abteilung Biogeochemische Integration, ist am 4. Mai 2021 zu Gast beim virtuellen „ZEISS Colloquium – Innovation Talk“. Reichstein ist einer der international führenden Wissenschaftler, die sich mit der Reaktion und dem Einfluss von Ökosystemen auf Klimaänderungen beschäftigen. In seinem Vortrag „Der Klimawandel im Erdsystem – was wissen wir, was können wir tun?" beleuchtet er Strategien zur Klimawandelbekämpfung und notwendige Anpassungen an den Klimawandel.
„Mit dem Ziel des Pariser Klimaabkommens, die durchschnittliche Erderwärmung auf 1,5 Grad bzw. 2 Grad zu begrenzen, ist die globale Mitteltemperatur die zentrale Steuerungsgröße gesellschaftlichen Handelns“, so Reichstein. Dies sei aus seiner Sicht als politisches, integrierendes Ziel auch richtig, allerdings sollte dadurch in der öffentlichen Diskussion der Klimawandel nicht auf die globale Erwärmung reduziert werden. Anpassungsstrategien sollten seiner Meinung nach andere Effekte im Blick haben: „Insbesondere müssen wir uns auf einen veränderten Wasserkreislauf einstellen, der schon jetzt beispielsweise für Ökosysteme eine sehr wichtige Rolle spielt“, so Reichstein. Außerdem seien Klimaextreme für Deutschland, Europa und insbesondere global eine wichtige Herausforderung. Hinzu kommen andere Herausforderungen des globalen Wandels, die nicht direkt mit dem Klima zu tun haben.
Geowissenschaftler Prof. Dr. Markus Reichstein
Reichstein, der 1972 in Kiel geboren wurde, absolvierte zunächst ein Studium der Diplom-Landschaftsökologie an der Universität Münster. Im Anschluss daran promovierte er 2001 an der Universität Bayreuth und war dort bis 2003 Forschungsassistent in der Abteilung Pflanzenökologie. Ein Europäisches Marie-Curie-Postdoc-Stipendium verbrachte er an der Universität Tuscia in Italien mit Forschungsaufenthalten an der University of Montana, Missoula und der University of California, Berkeley. 2006 wurde Reichstein Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Seit 2012 ist er Direktor und Leiter der Abteilung Biogeochemische Integration am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und seit 2014 Professor für Globale Geoökologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Seine Forschungsinteressen umfassen datengetriebene Erdsystemwissenschaft, die Anwendung von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens, Globale Biogeochemische Kreisläufe, Böden im Erdsystem, sowie Klimaextreme und gesellschaftliche Resilienz.
2020 wurde Markus Reichstein mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, 2019 mit dem ERC Synergy Grant USMILE. Er ist Preisträger des Jahres 2018 für den Piers J. Sellers Mid-Career Award der American Geophysical Union (AGU) und erhielt 2013 den Max-Planck-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und Max-Planck-Gesellschaft. Seit mehreren Jahren zählt er zu den weltweit höchstzitierten Wissenschaftlern in den Geo- und Umweltwissenschaften.
ZEISS bietet mit der Veranstaltungsreihe eine Plattform für renommierte Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete, in einem einstündigen Vortrag mit anschließender Diskussion ihre Forschungen vorzustellen. ZEISS lädt die interessierte Öffentlichkeit ein. Die Buchung erfolgt unter www.zeiss.de/colloquium. Der Link mit den Zugangsdaten wird dann kurz vor der Veranstaltung gesendet.
Datum und Uhrzeit: 4. Mai 2021, 16.00 Uhr
Ort: Online, Anmeldung unter www.zeiss.de/colloquium
Referent: Prof. Dr. Markus Reichstein, Direktor und Leiter der Abteilung Biogeochemische Integration am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena
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