11. ZEISS Women Award 2021 – Ein Plädoyer für mehr Frauen in der Digitalbranche
Der Preis ging an drei Informatik-Studentinnen aus ganz Deutschland
Gestern wurde in Dresden der 11. ZEISS Women Award verliehen. Mit diesem Preis werden herausragende Informatik-Studentinnen ausgezeichnet, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Der Award wurde deutschlandweit ausgeschrieben und dient als Plattform, um erfolgreiche junge Informatikerinnen öffentlich zu würdigen und mehr Frauen für einen Beruf in der Digitalbranche zu interessieren.
Die Preisträgerinnen 2021 sind drei leistungsstarke junge Informatikerinnen, die sich neben ihrem Studium auch für soziale und gesellschaftliche Belange engagieren und durch ihre Persönlichkeit eine Vorbildwirkung besitzen. Den ersten Platz belegte Corina Hampel. Sie studiert Informatik im Masterstudiengang an der Hochschule Aalen und hat sich auf das Thema IT-Sicherheit spezialisiert. Zweitplatzierte ist Houda El-Messari. Sie hat an der Technischen Universität Berlin studiert und ihren Master of Science „Computational Engineering Science“ abgeschlossen. Den dritten Platz belegte Drishti Maharjan. Sie stammt aus Nepal, hat an der Jacobs University Bremen studiert und gerade ihre Bachelorarbeit eingereicht.
Außerdem wurde ein Sonderpreis vergeben an Sarah-Lee Mendenhall, Master of Science an der HTW Berlin. Die junge Mutter, die nach einer Ausbildung zur Arzthelferin den Mut aufbrachte, sich komplett neu zu orientieren, beeindruckte die Jury mit ihrem außergewöhnlichen Lebenslauf und ihrer Zielstrebigkeit.
Die Digitalbranche bietet eine unterschätzte Vielfalt von Berufsbildern und Karrierechancen
Mit dem ZEISS Women Award will ZEISS die vielfältigen Karrierechancen für Frauen in der Digitalbranche in den Blickpunkt rücken. Aktuell liegt der Frauenanteil in der Belegschaft des weltweit agierenden Technologieunternehmens je nach Land zwischen 30 und 35 Prozent. Das spiegelt den allgemeinen Trend bei den Absolventinnen der MINT-Studiengänge wider. Das Unternehmen hat es sich daher zum Ziel gesetzt, Frauen im Unternehmen durch eine familienfreundliche, systematische Personalpolitik zu fördern und auch extern zum Beispiel durch Kooperationen mit Hochschulen dafür zu sorgen, dass sich mehr Mädchen und Frauen für MINT-Berufe und damit auch für die Informatik interessieren.
„Der ZEISS Women Award ist eine wichtige Plattform, der den Blick auf talentierte Informatikerinnen richtet - und auf diese Weise Vorbilder für den Nachwuchs schafft. Mit Veranstaltungen wie dieser sowie weiteren Aktionen zur MINT-Förderung wollen wir bei ZEISS einen Beitrag leisten, die Neugier auf MINT-Fächer bei allen Kindern und Jugendlichen zu entfachen“, sagt Matthias Gohl, Leiter der ZEISS Digital Partners.
Der ZEISS Women Award wurde 2011 zunächst als „Woman Award“ durch das Dresdner IT-Unternehmen Saxonia Systems AG ins Leben gerufen, das heute zur ZEISS Gruppe gehört. Initiatorin Viola Klein sorgte sich um die damals sehr niedrige Frauenquote in den IT-Studiengängen an sächsischen Hochschulen und wollte junge Frauen ermutigen, sich für die Informatik-Branche zu entscheiden.
Schirmherrin Elke Büdenbender engagiert sich dafür, weibliche IT-Talente sichtbar zu machen
Schirmherrin des Women Award ist Elke Büdenbender, Ehepartnerin des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Die Juristin erklärt in ihrer Videobotschaft: „Auch wenn in der Öffentlichkeit immer noch das Bild des männlichen IT-Nerds vorherrscht - es gibt sie, die weiblichen IT-Talente! Diese müssen wir sichtbar machen, und dazu leistet der Women Award einen wichtigen Beitrag. Es ist mir immer wieder eine Freude, die wunderbaren Werdegänge der Preisträgerinnen in die Welt zu tragen und auf diese Weise junge Frauen für eine Karriere in der Informatik zu begeistern.“
Rekord: 98 Bewerbungen aus ganz Deutschland gingen ein, doppelt so viele wie im Vorjahr
Der ZEISS Woman Award Preis wurde in ganz Deutschland ausgelobt. Bewerben konnten sich Studentinnen der Informatik, Wirtschaftsinformatik oder eines vergleichbaren Studienganges, unabhängig davon, ob sie einen Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss anstreben. Sie sollten sehr gute Leistungen bis zu einem Durchschnitt von 2,0 vorweisen, an ihrer Abschlussarbeit arbeiten oder sie vor kurzem abgeschlossen haben. Auch das soziale und gesellschaftliche Engagement der Studentinnen, beispielsweise in einem Verein oder an ihrer Bildungseinrichtung, floss in die Bewertung ein. Die diesjährige Zahl von 98 Bewerbungen aus ganz Deutschland ist ein Rekord, letztes Jahr waren es 42.
Die Jury zeichnete drei starke Persönlichkeiten aus und vergab einen Sonderpreis
Eine achtköpfige, mit erfolgreichen Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft besetzte Jury wählte die Preisträgerinnen aus. „Die Entscheidung fiel uns sehr schwer“, erklärt Dr. Julia Freudenberg von der „Hacker School“ stellvertretend für die Jurymitglieder. „Es waren so großartige Bewerbungen dabei. Daher war es eine wirkliche Herausforderung, hier eine Abstufung vorzunehmen. Für mich ist jede dieser jungen Frauen ein tolles Vorbild.“ Auch deshalb wurde spontan ein Sonderpreis vergeben.
Der 1. Platz des ZEISS Women Awards ist mit einer Ehrung und 2000 Euro dotiert. Der zweite und dritte Platz sowie der Sonderpreis sind ebenfalls mit Preisgeldern verbunden. Weitere Informationen zum Konzept des ZEISS Women Awards, zur Jury u.a.m.: www.zeiss.de/corporate/karriere/digitale-innovationen-bei-zeiss/zeiss-women-award.html
Mehr Informationen über die Preisträgerin Corina Hampel
Corina Hampel studiert Informatik im Masterstudiengang an der Hochschule Aalen und hat sich auf das Thema IT-Sicherheit spezialisiert. In ihrer Masterarbeit erstellt sie ein Framework – einen Rahmen, der es Software-Entwicklern erleichtert, Sicherheitsrisiken beim Programmieren ihrer digitalen Lösungen effektiv zu detektieren. Auch im Ehrenamt ist sie als Informatikerin aktiv, zum Beispiel als Übungsleiterin an der Kinderuni Aalen. Dass sie selbst zum Studiengang Informatik gefunden hat, beruht nach Einschätzung der 27jährigen auf mehreren Zufällen. Aus ihrer Sicht wird das Bild des Informatikers und der Voraussetzungen nach wie vor falsch kommuniziert und ist mit vielen Vorurteilen behaftet. „Es werden schon lange nicht mehr nur Mathe-Asse gebraucht“, sagt Corina Hampel, „sondern Menschen, die teamfähig sind, keine Angst vor neuen Technologien haben und kreative Lösungen wollen." Die Vielfalt der Berufe und Branchen, wo Informatik gefragt ist, sei auch Berufsberatern oft nicht bewusst. Daher plädiert sie dafür, dass Mädchen gerade im Alter zwischen 12 und 16 Jahren für die bunte Palette an Möglichkeiten sensibilisiert werden.
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