Die Vision von Luxus mit Markenbrillen

Jeffery Yau ist der Gründer und CEO der Luxusbrillenmarke PUYI OPTICAL. Wir haben ihn im ZEISS Vision Center in Hongkong getroffen, um mit ihm über die Entwicklungen in der Brillenbranche und den gesellschaftlichen Beitrag von Luxusmarken zu sprechen.

Seit über 175 Jahren stellt man sich bei ZEISS die Frage: Wie können wir die Grenzen der Vorstellungskraft herausfordern? Diese Vision war für ZEISS der Anlass, in der Gesprächsreihe ZEISS Beyond Talks den Austausch mit Vordenkern und führenden Intellektuellen aus der ganzen Welt zu suchen und mit ihnen über ihre Arbeit, ihre Visionen, ihre Leidenschaften und aktuelle Fragen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung unserer Welt zu sprechen.

Ich habe mich schon immer sehr für Luxusprodukte begeistert. Bereits vor etwa 20 Jahren sah ich dafür großes Potenzial im Eyewear-Markt und stieg in die Branche ein. Ich gründete PUYI OPTICAL und wir eröffneten unseren ersten Laden. Seitdem erbringen wir Spitzenleistung als Fachhändler für Luxusbrillen.

Ja. Als wir damals anfingen, war die größte Herausforderung, die Wahrnehmung der Menschen von Brillen zu verändern. Die Marktsituation war eine ganz andere. Die Menschen erachteten Brillen als reine Notwendigkeit – als etwas, das man einfach jeden Tag trug, weil man es musste. Aber ich sah in Brillen schon damals ein ähnliches Potenzial wie in Uhren. Warum gab es einen großen Markt für Luxusuhren, nicht aber für Luxusbrillen? Für mich spiegelt beides einen Lifestyle wider und ich wollte den Menschen zeigen, dass Brillen ebenfalls ein tolles Accessoire sein können.

Außerdem wollte ich die Sensibilität des Marktes für Augengesundheit und deren Bedeutung steigern. Mit der Zeit haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben, und PUYI entwickelte sich zum anerkannten Experten für Augenoptik, der auf dem Markt neue Maßstäbe setzt. Unsere Kunden erwarten von uns nicht weniger als Perfektion. Das ist der Anspruch, an dem wir uns jeden Tag messen.

Ich habe mich ganz auf das Kundenerlebnis fokussiert – es verbessert, wo es nur ging. Das hat viel Zeit und erhebliche Investitionen erfordert. Um ein professionelles Image als Fachhändler für Augenoptik aufzubauen, brauchte ich die beste und fortschrittlichste Technologie zur Durchführung von Augenuntersuchungen und ich musste mein Personal bestmöglich schulen und weiterbilden. In Bezug auf das Produkt selbst musste ich den Kunden dessen Komplexität nahebringen, damit sie seinen Wert wirklich zu schätzen wissen.

Wenn man das Marktgeschehen wirklich verändern möchte, ist das wichtigste jedoch ein nachhaltiger Umgang mit den eigenen Fehlern. Viele Leute rappeln sich nach Fehltritten wieder auf, doch nur wenige gewinnen daraus wertvolle Erkenntnisse. Kunden haben hohe Ansprüche an unsere Branche, und schon kleinste Unzulänglichkeiten können das Kundenerlebnis beeinträchtigen.

In der Tat! Eine ausgewogene Harmonie zwischen Kunst und Wissenschaft ist unglaublich wichtig in der Eyewear-Branche. Hinter jeder Brille steht eine Geschichte von höchster Handwerkskunst und Markenidentität. Gleichzeitig steckt viel fortschrittliche Forschung und Entwicklung in der Funktionalität des Rahmendesigns und der darin eingebetteten Gläser. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser beiden Aspekte – der Handwerkskunst und der Wissenschaft – ist in unserer Branche sehr wichtig.

Ich bin in allen Bereichen meines Lebens sehr akribisch. Daher habe ich an jedem einzelnen Tag höchste Ansprüche an mich und mein Team. Unsere Kunden mögen vielleicht nicht jede Veränderung im Detail wahrnehmen, sie bemerken aber in jedem Fall unser Streben nach Perfektion beim Kundenerlebnis. Bei Augenuntersuchungen und ärztlichen Verordnungen ist Präzision von fundamentaler Bedeutung, besonders wenn man bedenkt, dass etwa eine Milliarde Menschen auf der Welt keinen Zugang zu einer angemessenen Augenbehandlung haben.

Was mich inspiriert, sind oft kleine Dinge in meinem Alltag, aber auch Reisen und das Kennenlernen von neuen Kulturen und Geschichten. Ich bewege mich gerne außerhalb der Grenzen meiner Branche und erkunde andere Luxussegmente, die Modewelt und sogar das Gastgewerbe.

Traditionell gelten Brillen als Sehhilfen zur Korrektur von Fehlsichtigkeit wie zum Beispiel Kurzsichtigkeit oder altersbedingte Degeneration. Aber dank der Technologie können sie heute noch viel mehr leisten, zum Beispiel unsere Augen vor schädlichem Licht oder weiterer Degeneration schützen. Außerdem können Brillen für bestimmte Umgebungen wie Innen- oder Außenbereiche modifiziert werden.

Überrascht hat mich, wie stark der Einfluss von Technologie auf das Aussehen von Brillen ist. Brillen können heute komplett selbst gestaltet werden. Es gibt neue und anspruchsvolle Designs, die gleichzeitig auch sehr komfortabel sind. Ich denke, dieser Trend wird sich noch eine ganze Weile fortsetzen. Wir werden fantastische neue Innovationen sehen, die wir bisher noch nicht kannten.

In den letzten Jahren sind immer mehr smarte Brillen auf den Markt gekommen, aber ich glaube, dass es noch eine Weile dauern wird, bis diese Technologie zum Mainstream wird. Es ist auch möglich, dass Brillen als Rahmen für Virtual-Reality-Anwendungen oder Smartglass-Technologie verwendet werden oder dass durch Umweltveränderungen die Nachfrage nach Brillen mit schützenden Eigenschaften steigt.

Aber diese Entwicklungen erfordern noch viel Tüftelei bei Design und Funktionalität. Da wir Brillen im Gesicht tragen, spielt Komfort eine große Rolle. Unser Gesicht ist der wichtigste Teil unseres ästhetischen Ausdrucks, weshalb Brillen einen bedeutenden kosmetischen Zweck erfüllen. Ebenso ist unser Sehvermögen wichtiger als alle anderen Sinne. Die Zukunft der Brille hängt davon ab, wie wir diesen zwei Aspekten gerecht werden und neue Designs und Technologien integrieren können.

Die größte Herausforderung wird die Frage sein, wie wir uns stetig weiter verbessern und immer wieder neue bahnbrechende Innovationen bei Brillen schaffen können.

Unsere Kunden sind höchst anspruchsvoll und gleichzeitig verändern sie sich sehr schnell. Es ist ohne Frage eine Herausforderung, die sich verändernden Marktbedingungen ständig im Blick zu behalten, sodass wir uns vorbereiten und reagieren können. Ich beschäftige mich permanent mit Zukunftsthemen, vor allem mit zukünftigen Marktbedingungen, sodass wir Entwicklungen vorausahnen und entsprechend reagieren können.

Wir wollen als Vorreiter in der Branche mehr Bewusstsein für Augenoptik und Augengesundheit schaffen. Ein großes Problem ist die Kurzsichtigkeit (oder Myopie) bei jungen Menschen. Schätzungen zufolge ist etwa die Hälfte der Jugendlichen in China kurzsichtig. Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen über dieses Problem aufgeklärt werden und die richtige Augenbehandlung dafür bekommen.

Außerdem sind wir überzeugt, dass der Markt für Augenoptik in Großchina in Bezug auf Brillengläser großes Entwicklungspotenzial hat. Derzeit handelt es sich bei nur drei Prozent der Modelle auf dem chinesischen Markt um Gleitsichtbrillen. China liegt da hinter vielen anderen Ländern deutlich zurück.

Wir tun auch sehr viel im Bereich soziales Engagement und gesellschaftliche Verantwortung. So haben wir in diesem Jahr zum Beispiel gemeinsam mit ZEISS ein Hilfsprogramm ins Leben gerufen, um Grundschulkindern in der ländlichen Provinz Hunan Augenuntersuchungen anzubieten. Dies ist eine von zahlreichen Initiativen, für die wir uns in den kommenden Jahren engagieren werden.

PUYI OPTICAL verfügt über die Möglichkeiten, die Welt in vielerlei Hinsicht besser zu machen. Wir sind uns dieser Möglichkeiten und unseres Potenzials sehr bewusst und werden uns auch in den kommenden Jahren weiterhin mit ganzer Kraft sozial engagieren.